Detailergebnis zu DOK-Nr. 79973
Pünktlich, günstig, schnell – und das Klima? Über die Anforderungen an Pendelmobilität heute und in der Zukunft
Autoren |
A. Cerulli-Harms L. Herrmann S.E. Kettner M. Münsch J. Rauber |
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Sachgebiete |
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen |
Internationales Verkehrswesen 75 (2023) Nr. 4, S. 52-55, 3 B, 18 Q
Welche Aspekte sind Menschen bei der Wahl von Verkehrsmitteln besonders wichtig? Stimmt ihre tatsächliche, alltägliche Verkehrsmittelwahl mit diesen Präferenzen überein? Und was müsste sich in Zukunft ändern, damit die theoretisch beliebtesten Verkehrsmittel auch wirklich genutzt werden? Diesen Fragen widmet sich der Artikel. Lösungsansätze können darin bestehen, Gelegenheiten für die Reflektion von Mobilitätsbedürfnissen zu schaffen. Auch der Ausbau von Infrastrukturen für attraktive Alternativen zum Pkw ist notwendig, um nachhaltigeres Mobilitätsverhalten zu ermöglichen. Das Auto ist aus dem Alltag vieler Deutscher nicht wegzudenken. Der Führerschein ist Teil des Erwachsenwerdens, der Besitz eines Autos verschafft in manchen sozialen Kreisen Ansehen und viele assoziieren – trotz steigender Kosten, Staus und Parkplatzdruck – einen großen Komfort mit dem Autofahren. Das Auto ist schon seit Jahrzehnten das beliebteste Verkehrsmittel, was sich auch durch den kontinuierlichen Zuwachs des Pkw-Bestands auf aktuell 48,8 Millionen zugelassene Fahrzeuge bestätigt. Gleichzeitig nehmen mehr als 80 % der Deutschen die Auswirkungen der Klimakrise wahr und 67 % geben sogar an, Angst vor diesen zu haben. Im Vergleich zu den Vorjahren nimmt die Wahrnehmung dieser sogenannten "Klimaangst" zu. Der Klimawandel rückt also nicht nur physisch näher, sondern ist auch emotional in unseren Köpfen angekommen. Wie passt das zur großen deutschen Liebe zum Auto? Rational eigentlich gar nicht. Das zugrundeliegende Phänomen dieser Diskrepanz ist als "Green Attitude-Behavior-Gap" bekannt und beschreibt die Lücke zwischen umweltbewussten Einstellungen und tatsächlichem Verhalten.