Detailergebnis zu DOK-Nr. 79985
Automatisiertes Fahren im Straßentunnel − Chancen, Risiken und ideale Strecken (Forschungsprojekt BGT_20_09A_01)
Autoren |
A. van Linn R. Schneider A. Kouvelas M. Makridis A. Genser |
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Sachgebiete |
6.7.2 Verkehrsbeeinflussung außerorts, Verkehrsmanagement, Fahrerassistenzsysteme 15.8 Straßentunnel |
Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2023, 81 S., 7 B, 8 T, 110 Q (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 1760)
Selbstfahrende intelligente Fahrzeuge bringen ein neues Fahrverhalten in die Straßenverkehrssysteme ein, welches die derzeitigen Verkehrsnetze verändern wird, besonders in Anbetracht des noch über lange Zeit zu erwartenden Mischverkehrs. Die strategische Ausrichtung des Bundesamtes für Straßen der Schweiz umfasst das ausdrückliche Ziel, dass bis im Jahr 2030 auf Nationalstraßen hoch- und vollautomatisierte Fahrzeuge verkehren können. Zur Zielerreichung sind sowohl die gesellschaftliche Akzeptanz dieser neuen Mobilitätsform zu fördern als auch die technische und betriebliche Machbarkeit zu testen. Eine wichtige Voraussetzung für erste Testanwendungen unter realen Verkehrsbedingungen ist die Ermittlung idealer Strecken. In dem Forschungsprojekt wurde folgende Hypothese untersucht "Tunnel auf Hochleistungsstraßen sind prädestinierte Infrastrukturen zur Förderung des hoch- und vollautomatisierten Fahrens". Weil es für solche Systeme noch keine standardisierten Betriebsmerkmale und Erfahrungswerte aus der Praxis gibt, wurde der aktuelle Stand der Forschung und Technik zusammengefasst. Daraus wurde ersichtlich, dass das Verhalten automatisierter Fahrzeuge unter bestimmten Infrastrukturbedingungen, wie zum Beispiel in Tunneln und bei ungünstigen Wetterbedingungen, weiterhin unklar bleibt. Während die Sicherheit und Effizienz des Fahrens in Tunneln derzeit mit Faktoren wie Ablenkung des Fahrenden, Beleuchtung und Verkehrsfluss in Verbindung gebracht werden, stellt die Einführung hochautomatisierter Fahrzeuge eine große Herausforderung für das Verständnis ihrer Auswirkungen auf die Tunnelsicherheit dar. Die heute für das automatisierte Fahren verwendeten Sensoren wie Kameras, LiDARs und Radare zeigen unter realen Bedingungen einen erheblichen Leistungsabfall, und es werden maßgeschneiderte Testverfahren für ADAS (Advanced Driver Assistance System) benötigt, um den ordnungsgemäßen Betrieb autonomer Fahrzeuge zu gewährleisten.