Detailergebnis zu DOK-Nr. 80070
Verhaltensbasierter Ansatz zur Modellierung von Fußverkehr: Formulierung, Sensitivitätsanalyse und Kalibrierung (Orig. engl.: Behavioral-based pedestrian modeling approach: Formulation, sensitivity analysis and calibration)
Autoren |
S.H. Hamdar A. Talebpour K. D'Sa V. Knoop W. Daamen M. Treiber |
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Sachgebiete |
5.6 Fußgängerverkehr, Fußwege, Fußgängerüberwege 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2676, H. 4, 2022, S. 334-347, 6 B, 2 T, 48 Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: https://journals.sagepub.com/home/trr
Fußgängerinnen und Fußgänger gehören zu den Verkehrsteilnehmenden, die am stärksten durch Kollisionen gefährdet sind, die mit hohen Todes- und Verletzungsraten verbunden sind. Die zunehmende Verstädterung und die gemischte Flächennutzung machen das Zufußgehen (zusammen mit anderen nicht-motorisierten Fortbewegungsarten) zu einem vorherrschenden Verkehrsmittel, wobei eine Vielzahl von Verhaltensweisen erwartet wird. Aufgrund der inhärenten Sicherheitsbedenken bei Fußverkehrsinfrastrukturen, insbesondere bei solchen, bei denen multimodale Bewegungen erwartet werden (Fußgängerüberwege, Bahnsteige usw.), ist es wichtig, dass das Verhalten des Fußverkehrs als risikoreiches, stochastisches Verhalten modelliert wird, das zu Fehlern und damit zur Kollisionsbildung führen kann. In früheren Arbeiten haben die Komplexität und die Kosten, die mit der Erstellung von Fußverkehrsmodellen in einer kognitiv basierten Umgebung verbunden sind, die Entwicklung von Simulationswerkzeugen, die Kollisionen mit Fußgängerinnen und Fußgängern erfassen können, einschließlich solcher, die in Shared-Space-Umgebungen auftreten, erschwert. In dem Beitrag wird ein Werkzeug zur Bewertung der Sicherheit des Fußverkehrs vorgestellt: Ein erweiterter Modellierungsrahmen für das Gehverhalten von Fußgängerinnen und Fußgängern wird angenommen, wobei verschiedene physiologische, physikalische und entscheidungsbezogene Elemente einbezogen werden. Der Schwerpunkt liegt auf operativen Entscheidungen (das heißt Wegwahlen, die durch Längs- und Querbewegungen definiert sind) mit einer vorgegebenen Anzahl von Quell- und Zielorten. Das Modell stützt sich auf das Paradigma der Prospect Theory, bei der Fußgängerinnen und Fußgänger ihre Beschleunigungs- und Richtungsalternativen bewerten und dabei die Möglichkeit eines Zusammenstoßes mit anderen "Partikeln" berücksichtigen. Mithilfe eines genetischen Algorithmus wird das neue Modell anhand detaillierter Daten über die Flugbahn kalibriert. Dieses Modell kann erweitert werden, um die Interaktionen zwischen einer Vielzahl verschiedener Verkehrsträger zu modellieren, die in unterschiedlichen Umgebungen mit gemischter Flächennutzung anzutreffen sind.