Detailergebnis zu DOK-Nr. 80059
Die soziale und ökologische Dimension der Verkehrswende: Hemmnisse armutsgefährdeter Personen bei der Nutzung des Umweltverbunds
Autoren |
A. Fischer F. Henkel |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen 0.3 Tagungen, Ausstellungen |
Nahverkehrs-Tage 2023 - Verkehrswende und ÖPNV: Wie holen wir alle an Bord, bevor der Zug abgefahren ist. Kassel: Kassel University Press, 2023 (Schriftenreihe Verkehr H. 36) S. 125-150, 8 B, 50 Q
Ziel der Verkehrswende ist es, das Verkehrssystem sowohl unter ökologischen als auch unter sozialen Gesichtspunkten erheblich zu transformieren und somit ökologisch und sozial gerecht zu gestalten. Von der Verkehrswende sollen alle Personen und insbesondere vulnerable Personengruppen wie einkommensärmere Menschen profitieren. Trotz sehr begrenzter finanzieller Ressourcen wird häufig ein privater Pkw finanziert und dafür Geld in anderen relevanten Lebensbereichen wie beispielsweise Ernährung eingespart. Der Umstieg auf den oftmals kostengünstigeren Umweltverbund hätte demnach neben dem gesellschaftlichen Nutzen ebenfalls einen hohen individuellen Nutzen für armutsgefährdete Personen. Auf Basis von zwei quantitativen Erhebungen in der Region Hannover werden die Nutzungsbarrieren des Umweltverbunds armutsgefährdeter Personen analysiert. Zentrale Ergebnisse sind, dass sich die Nutzungsbarrieren unterschiedlicher Personengruppen und Haushaltstypen stark unterscheiden. Die Nutzungsbarrieren hinsichtlich des ÖPNV sind bei armutsgefährdeten Haushalten mit Kindern deutlich größer als bei anderen armutsgefährdeten Haushalten. Die Einstellung der armutsgefährdeten Personen gegenüber dem ÖPNV ist schlechter als gegenüber dem Pkw, Fahrrad und dem Zufußgehen, sodass der ÖPNV nicht das präferierte Verkehrsmittel darstellt. Hinsichtlich der Fahrradnutzung stellen bei armutsgefährdeten Personen insbesondere Fähigkeiten und Ressourcen anstelle von Einstellungen zum Fahrrad eine Barriere da.