Detailergebnis zu DOK-Nr. 80065
Bewertung der Verkehrsqualität von hochfrequentierten Radverkehrsanlagen
| Autoren |
A. Brandenburg J. Geistefeldt V. Zeidler S. Buck P. Vortisch M.M. Baier |
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| Sachgebiete |
5.5 Radverkehr, Radwege 5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung) |
Straßenverkehrstechnik 67 (2023) Nr. 12, S. 839-850, 8 B, 3 T, zahlr. Q
Aufgrund des steigenden Radverkehrsaufkommens in Deutschland werden immer mehr Radverkehrsanlagen mit Breiten konzipiert, die über die Standardwerte der bestehenden Entwurfsrichtlinien hinausgehen. Das Verfahren zur Bewertung der Verkehrsqualität an Radverkehrsanlagen in der aktuellen Ausgabe des Handbuchs für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen (HBS) basiert jedoch auf empirischen Ergebnissen von Radverkehrsanlagen mit meist geringer Verkehrsnachfrage und geringen Breiten. Daher wurde ein neuer Ansatz zur Bewertung der Verkehrsqualität an hochfrequentierten Radverkehrsanlagen entwickelt. Dafür wurde das Fahrverhalten im Radverkehr anhand von Radar- und Videomessungen des Geschwindigkeits- und seitlichen Abstandsverhaltens an hoch belasteten Radverkehrsanlagen mit unterschiedlichen Führungsformen, Breiten, Steigungsverhältnissen und Randnutzungen analysiert. Bei der empirischen Analyse des Verkehrsablaufs wurde die Zusammensetzung des Fahrradkollektivs in die Auswertung einbezogen. Dabei zeigte sich, dass eine hohe Streuung der Einzelgeschwindigkeiten im Radverkehr vor allem aus einer inhomogenen Zusammensetzung des Fahrradkollektivs resultiert. Für die Extrapolation über die baulichen und verkehrstechnischen Randbedingungen der empirisch untersuchten Radverkehrsanlagen hinaus wurden Verkehrsflusssimulationen mit dem Programm PTV Vissim durchgeführt. Im Ergebnis zeigte sich, dass vor allem die Breite der Radverkehrsanlage die Qualität des Verkehrsablaufs beeinflusst. Basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen wurde ein Vorschlag für ein Verfahren für die Bewertung der Verkehrsqualität an Radverkehrsanlagen entwickelt, in dem die Verkehrsdichte als Bewertungskenngröße verwendet wird.