Detailergebnis zu DOK-Nr. 80212
Hamburg auf dem Weg zur autoarmen und lebendigen Innenstadt
Autoren |
A. Koller O. Mau |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft 5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) |
Infrastrukturrecht 20 (2023) Nr. 12, S. 267-272, 11 B
Den aktuellen Rahmen für die Weiterentwicklung der Hamburger Innenstadt setzt das "Handlungskonzept Innenstadt", das im Februar 2020 veröffentlicht wurde. Wichtige Kernpunkte des Konzepts sind die Erhöhung der Anziehungskraft und Attraktivität durch mehr Aufenthaltsqualität und die Schaffung von Flanierräumen sowie die schrittweise Reduktion des ruhenden und fließenden Verkehrs, um neue Aufenthaltsflächen zu schaffen und die fußläufigen Wegeverbindungen zwischen den Teilquartieren und dem Umfeld (insbesondere HafenCity) zu verbessern. Zentrale Aspekte sind dabei die gute Erreichbarkeit, die Schaffung eines attraktiven öffentlichen Raums und die Stärkung des ansässigen Gewerbes. Das Handlungskonzept Innenstadt für die Hamburger City vereint städtebauliche, freiraumplanerische und verkehrliche Zielsetzungen. Umgesetzt wird dieses Konzept schrittweise mit einem ersten Pilotprojekt bereits im Jahr der Veröffentlichung des Handlungskonzepts: Der Herausnahme des motorisierten Individualverkehrs am Jungfernstieg in Verbindung mit der Einrichtung einer Kommunaltrasse, welche nur Bussen, Taxiverkehren, Fahrrädern und zeitweise Lieferverkehren vorbehalten ist. Parallel dazu wird in den angrenzenden Quartieren, wie zum Beispiel im Kontorhausviertel durch die autofreie Gestaltung des Burchardplatzes, der öffentliche Raum weiterentwickelt. Ein weiteres Leitprojekt ist die Neuorganisation der Busverkehre in der Innenstadt, insbesondere im Bereich der Haupteinkaufsstraße Mönckebergstraße. Hier gab es in der Vergangenheit zunehmenden Unmut über die dichte Bustaktung und den Wunsch nach Entlastung. Im Rahmen der Vollsperrung der Mönckebergstraße aufgrund des barrierefreien Ausbaus der U3 wurde daher der Busverkehr über eine längere Zeit durch die Steinstraße geführt. Dafür musste dort der Kfz-Verkehr in eine Fahrtrichtung herausgenommen werden, so dass hier neue Bus- und Radverkehrsspuren geschaffen werden konnten. Dieser temporäre Umbau soll in den kommenden Jahren in eine dauerhafte Umgestaltung der Steinstraße überführt werden. Der Werkzeugkasten für die einzelnen Maßnahmen wurde im Laufe der Prozesse entwickelt. Die einzelnen Werkzeuge lassen sich auch auf andere Projekte übertragen.