Detailergebnis zu DOK-Nr. 80077
Warum brauchen wir heute so breite Stellplätze?
Autoren |
I. Irmscher |
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Sachgebiete |
5.13 Ruhender Verkehr (Parkflächen, Parkbauten) |
Parken aktuell 33 (2023) Nr. 131, S. 32-35, 2 B
Bei Parkbauten werden oft die zu parkenden Fahrzeuge primär betrachtet. Diese sind in den letzten zwei Jahrzehnten in der Tat etwa 15 cm breiter geworden, und die Anzahl 2 m breiter SUV nimmt noch weiter zu. Parkbauten sind allerdings nur Zweckbauten, die als Bestandteil der Mobilität dem jeweiligen Nutzer bei der Abstellung seiner Fahrzeuge dienen. Es reicht nicht aus, in einen Stellplatz nur geschickt einfahren zu können, es muss auch das Aus- und Einsteigen zumindest über die Fahrertür möglich sein. Daher ist primär der Mensch als Nutzer zu berücksichtigen, um daraus die diesbezüglichen Anforderungen an die Parkbauten abzuleiten. Für die Nutzbarkeit der Fahrzeuge und der Parkbauten müssen die Größen und Bewegungsräume der Menschen als Nutzer der einzuparkenden Fahrzeuge berücksichtigt werden. Als Orientierungswerte sollen hier einige europäische anthropometrische Daten herangezogen werden. Dabei lassen sich als markante Richtwerte etwa 0,60 m für die "Breite" und 0,30 m für die "Länge" der ein- und aussteigenden Person ableiten, wenn man eine Person analog zum Fahrzeug im Grundriss betrachtet. Die äußeren Fahrzeugabmessungen, die auch im Kfz-Zulassungsschein enthalten sind, beziehen sich auf das Auto mit geschlossenen Türen und Klappen, oft aber ohne Außenspiegel. Zumindest die Fahrertür muss zum Ein- und Aussteigen geöffnet werden, und für Be- und Entladevorgänge ist ein Öffnen der Hecktüren oder Kofferklappen erforderlich. Dadurch beansprucht der Pkw zeitweilig einen deutlich breiteren und gegebenenfalls auch höheren Raum. Früher gaben verschiedene Autohersteller sogenannte Garagenmaße an, die den Platzbedarf mit Anbauten sowie mit geöffneten Türen und Klappen charakterisieren. Diese Angaben wurden überwiegend eingespart, obwohl sie heute von noch größerer Bedeutung sind.