Detailergebnis zu DOK-Nr. 80372
Herausforderungen für die Stadt der Zukunft – eine stadtplanerische Perspektive
Autoren |
S. Baumgart |
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Sachgebiete |
5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung |
Infrastrukturrecht 21 (2024) Nr. 2, S. 31-37, zahlr. Q
Die Stadt der Zukunft muss auf Nachhaltigkeit und Resilienz abzielen, um den krisenhaften Herausforderungen begegnen zu können. Das bedeutet, Risiken zu reduzieren und Vulnerabilität der Bevölkerung, der gebauten und natürlichen Umwelt zu erkennen. In einer urbanisierten technologiegeprägten Welt sind Schutzziele für Bevölkerungsgruppen und kritische Infrastrukturen in Verbindung mit einer robusten Ausgestaltung von Raumnutzungen und -funktionen in Form der Förderung von Redundanzen und Multifunktionalitäten hinsichtlich der Flächennutzungen und Infrastrukturen von höchster Bedeutung. Für Infrastrukturen bedeutet dies, (bestehende) zentrale Techniken und Praktiken mit dezentralen Bausteinen zu verknüpfen. Es bedarf der Stärkung von Ressourcen im Bestand und bei Neuplanungen, insbesondere bezüglich grüner Infrastrukturen, aktiver Mobilität und des sozialen Zusammenhalts. Szenarien sollten unterschiedliche Verläufe von Krisen und deren mögliche Langzeitfolgewirkungen sowie gegebenenfalls erforderliche Anpassungsbedarfe abbilden und zur Diskussion stellen. Es bedarf der Bewältigungs- und Anpassungsfähigkeiten mit einer Kultur des Lernens mit Lernprozessen für verbesserte (Raum-)Strukturen und mit klaren Zuständigkeiten und (Planungs- und Entscheidungs-)Prozessen. Die umfassende Digitalisierung und der Einsatz künstlicher Intelligenz unterstützen potenziell Schnittstellen zwischen den Handlungsfeldern nachhaltiger Raumentwicklung. Es bedarf eines Konzepts der räumlichen Risikovorsorge in den Planwerken, das Raumbeobachtung und Risikoanalysen für Abwägungsprozesse enthält. Eine strategische Grundorientierung, die angesichts von Krisen flexibel und adaptiv mit Blick auf Ziele und Verfahrensweisen ausgerichtet ist und Revisionsbereitschaft zeigt (Resilienz-Check), eröffnet "Innovation auf Vorrat". Flexible Lösungen zu finden, zu experimentieren mit "Reflexionsräumen" und dennoch Recht zu setzen ist das Gebot der Stunde.