Detailergebnis zu DOK-Nr. 80266
Planung von Fahrradparkplätzen: Vorhersage der Nachfrage anhand von Methoden der Stated Preference und Zähldaten (Orig. engl.: Planning for bicycle parking: Predicting demand using stated preference and count data)
Autoren |
D. Kohlrautz T. Kuhnimhof |
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Sachgebiete |
5.5 Radverkehr, Radwege 5.13 Ruhender Verkehr (Parkflächen, Parkbauten) 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen |
Journal of Cycling and Micromobility Research 2 (2024) Nr. 100011, 9 S., 5 B, 4 T, zahlr. Q, Anhang. − Online-Ressource: verfügbar unter: https://doi.org/10.1016/j.jcmr.2024.100011
Die Vorhersage des Fahrradparkbedarfs ist entscheidend für die Optimierung von Abstellanlagen und damit für die Förderung des Radverkehrs. Leider haben frühere Studien bei der Vorhersage des Fahrradparkbedarfs die Art der Anlage und den Standort nicht berücksichtigt, was für die Erfüllung der Nutzendenbedürfnisse von entscheidender Bedeutung ist, insbesondere in Szenarien mit mehreren Abstellmöglichkeiten, wie zum Beispiel auf Universitätsgeländen, wie in unserer Fallstudie der RWTH Aachen. In dem Beitrag wird ein Prognosemodell für die Nachfrage nach Fahrradabstellplätzen vorgestellt, das auf einer synthetischen Population basiert, die aus Daten zur Gebäudenutzung, einer Mobilitätserhebung, aus Daten zu Abstellanlagen und den Ergebnissen eines Experiments zu den Präferenzen für Fahrradabstellplätze abgeleitet wurde. Es wurde die Qualität des Modells anhand von Zähldaten aus den Jahren 2022 und 2023 sowie des Einflusses von Einrichtungsarten (Vorderradständer, U-Bügel, Fahrradparkstationen) und deren Überdachung bewertet. Die Autoren analysierten auch den Einfluss von Entfernungen auf der Grundlage von Luftlinien, um eine Anlage zu erreichen und von der Anlage zum Ziel zu gelangen, und untersuchten, wie diese zu gewichten sind. Die Einbeziehung von Anlagentypen und -verteilung über das Gebiet verbessert die Vorhersagegenauigkeit des Modells erheblich, allerdings nur, wenn die Sensitivität des Modells für die Fußwege zwischen Anlagen und Gebäuden erhöht wird. Dies deutet darauf hin, dass Experimente mit Methoden der Stated Preference bei der Wahl eines Fahrradparkplatzes die Sensibilität des Radverkehrs für Fußwege unterschätzen könnten. Im Gegensatz dazu trägt die Berücksichtigung von Umwegen für den Radverkehr, um eine Einrichtung zu erreichen, nicht zur Vorhersagequalität bei. Wenn der Radverkehr also mehrere Parkmöglichkeiten hat, ist es für realistische Vorhersagen entscheidend, die Fußwege zu berücksichtigen. Darüber hinaus erfordert eine nutzendenzentrierte Planung eine sorgfältige Berücksichtigung der Eigenschaften der Abstellanlagen und der spezifischen Präferenzen der Zielgruppen bei der Festlegung der Größe und des Standorts der Abstellanlagen.