Detailergebnis zu DOK-Nr. 80251
Wie die Erreichbarkeit von Schulen nicht (nur) ein Verkehrsproblem ist: der Fall der Wahl öffentlicher Schulen in Malmö, Schweden (Orig. engl.: How accessibility to schools is not (just) a transport problem: the case of public school choice in the city of Malmö, Sweden)
Autoren |
A. Nichols J. Ryan |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen |
European Transport Research Review 15 (2023) Nr. 41, 15 S., 4 T, 60 Q. − Online-Ressource: verfügbar unter: https://doi.org/10.1186/s12544-023-00617-x
Derzeit gibt es einen Mangel an Studien, die untersuchen, wie Verkehrsinvestitionen und die Schulzulassungspolitik in einer Stadt die Verteilung der Zugänglichkeit zu Schulen beeinflussen können. Ziel der Studie der TU München und der Universität und des Swedish Knowledge Centre for Public Transport in Lund war es, zu untersuchen, ob, für wen und auf welche Weise sich die Erreichbarkeit von Schulen nach einer Änderung der Zulassungspolitik für öffentliche Schulen in einer Stadt und Investitionen in die öffentliche Verkehrsinfrastruktur und Anpassungen des öffentlichen Verkehrssystems ändern kann. Am Beispiel der schwedischen Stadt Malmö wurden die möglichen Auswirkungen dieser Veränderungen untersucht. Diese Studie konzentriert sich speziell auf die Schüler der Klassenstufen 7-9 (im Alter von circa 13-15 Jahren), eine Gruppe, deren eigenständige Mobilität allmählich Gestalt annimmt. Es wurde eine raumbezogene Analyse durchgeführt, um die Veränderung der demografischen Zusammensetzung zwischen den (realen und hypothetischen) Schuleinzugsgebieten vor und nach den Veränderungen zu vergleichen. Bei der räumlichen Analyse wurde ein Modell der kumulativen Erreichbarkeit von Gelegenheiten verwendet, das die typischen Fahrzeiten mit öffentlichen Verkehrsmitteln sowohl vor als auch nach der Umsetzung dieser neuen Maßnahmen berücksichtigt. Die Ergebnisse zeigen, dass die (hypothetischen) Schuleinzugsgebiete nach beiden Maßnahmen, insbesondere aber nach der Änderung der Zulassungspolitik für öffentliche Schulen, in erheblichem Maße umverteilt wurden. Während die Neuverteilung der Schuleinzugsgebiete die sozioökonomische Zusammensetzung der Schulen in Malmö verändern könnte, sind die Auswirkungen nicht gleichmäßig über die Stadt verteilt. Obwohl eine neue Bahnlinie im Mittelpunkt der Studie stand, wurde festgestellt, dass auch andere Veränderungen im öffentlichen Verkehrssystem zwischen 2018 und 2019 eine Rolle dabei spielten, welche Schulen die Schüler besuchen konnten und welche nicht. Die Ergebnisse der Studie machen deutlich, wie wichtig es ist, bei der Bewertung politischer Alternativen die Interaktion verschiedener Effekte sorgfältig zu berücksichtigen.