Detailergebnis zu DOK-Nr. 80301
Betonzusatzmittel: Unterschätztes Potenzial zur Dekarbonisierung der Betonbauweise
Autoren |
O. Mazanec S. Dittmar M. Schauerte |
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Sachgebiete |
9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk 9.4 Chemische Stoffe, Kunststoffe (Haftmittel, Zusatzmittel) 6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz |
Beton 74 (2024) Nr. 1+2, S. 16-22, 8 B, 17 Q
Ein Lösungsansatz, um die CO2-Emissionen von Beton zu reduzieren, ist die Verwendung passender Zusatzmittel wie zum Beispiel stark verflüssigende Fließmittel, leistungsstarke Konsistenzhalter oder Erhärtungsbeschleuniger. Sie helfen dabei, den Klinkeranteil in der Betonmischung zu senken, wodurch CO2-Emissionen vermieden werden. Gleichzeitig werden die mit der Zementklinkerreduzierung einhergehenden Eigenschaftsveränderungen des Betons kompensiert, so dass eine längere Konsistenzhaltung, bessere Pumpbarkeit und gute Festigkeit sowie Dauerhaftigkeit trotz reduzierter Zementklinker- und Wassergehalte ermöglicht wird. Neben der Klinkergehaltsminderung eröffnen Zusatzmittel die Option zum vermehrten Einsatz von rezyklierter Gesteinskörnung, wodurch transportbedingte CO2-Emissionen vermieden werden. Im Beitrag werden innovative Zusatzmittel aus den Wirkstoffgruppen Fließmittel und Erhärtungsbeschleuniger zur Verbesserung der rheologischen Eigenschaften, zur Konsistenzhaltung, zur Erhöhung der Früh- und Endfestigkeit ebenso vorgestellt wie Lösungsansätze zur Sicherung der Frost-Tausalzbeständigkeit. Im Ausblick werden weitere Rahmenbedingungen zur Herstellung robuster, klinkerreduzierter Betone angeführt wie die Digitalisierung der Betonindustrie und die Ausstattung der Betonwerke mit moderner Technik (Dosieranlagen, Waagen, Feuchtemessung…) und zusätzlichen Silos.