Detailergebnis zu DOK-Nr. 80382
Versagen von automatisierten Fahrzeugen: die erste tote Fußgängerin und die öffentliche Wahrnehmung (Orig. engl.: Automated vehicle failure: the first pedestrian fatality and public perception)
Autoren |
H. Tapiro A. Wyman A. Borowsky T. Petzoldt Y. Wang D.S. Hurwitz |
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Sachgebiete |
5.6 Fußgängerverkehr, Fußwege, Fußgängerüberwege 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen 6.7.2 Verkehrsbeeinflussung außerorts, Verkehrsmanagement, Fahrerassistenzsysteme |
Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2676, H. 8, 2022, S. 198-208, 2 B, 3 T, 51 Q. − Online-Ressource: verfügbar unter: https://journals.sagepub.com/home/trr
Am Abend des 18. März 2018 wurde eine 49-jährige Fußgängerin in Tempe (Arizona) beim Überqueren der Straße von einem automatisierten Fahrzeug (Automated Vehicle, AV) angefahren und getötet. Etwa zwei Wochen vor dem Unfall und bis zum 30. April 2018 wurde eine Online-Umfrage an erwachsene US-Bürgerinnen und -Bürger durchgeführt, um die öffentliche Wahrnehmung von automatisierten Fahrzeugen bei ungeschützten Verkehrsteilnehmenden zu ermitteln. Die Umfrage wurde von 1 409 Personen beantwortet. Diese Umfrage bot eine einzigartige Gelegenheit, den "Erstausfall-Effekt" eines AV auf die Wahrnehmung der AV-Technologie in der US-Bevölkerung zu untersuchen. Die Umfrage berücksichtigte das Antwortdatum, das Alter, das Geschlecht, die Bildung, den Wohnort und das Hauptverkehrsmittel als erklärende Variablen sowie den allgemeinen Eindruck, das Vertrauen, die Akzeptanz und die wahrgenommene Sicherheit als unabhängige Variablen. Nach dem Unfall sanken die Werte für den allgemeinen Eindruck, das Vertrauen, die Akzeptanz und das Sicherheitsempfinden erheblich. Die wahrgenommene Sicherheit kehrte bis zum Ende der Umfrage nicht auf das Niveau vor dem Unfall zurück, während alle anderen Messwerte etwa einen Monat nach dem Unfall wieder das Niveau vor dem Unfall erreichten. Im Durchschnitt hatten jüngere, gebildete und männliche Befragte eine positivere Einstellung zu AVs als ältere, weniger gebildete und weibliche Befragte. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass negative Ereignisse mit hoher Sichtbarkeit die Wahrnehmung von und den Umgang mit AVs beeinflussen können.