Detailergebnis zu DOK-Nr. 80380
Der Weg ist das Ziel − Bewertung der Barrierefreiheit von Fußverkehrsnetzen
Autoren |
T. Engel |
---|---|
Sachgebiete |
5.6 Fußgängerverkehr, Fußwege, Fußgängerüberwege 5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen) |
Kaiserslautern: Institut für Mobilität und Verkehr, Technische Universität Kaiserslautern-Landau, 2023, XXII, 390 S., zahlr. B, T, Q, Anhang (Grüne Reihe H. 76). − Online-Ressource: verfügbar unter: https: bauing.rptu.de/ags/imove/publikationen/gruene-reihe
Durch die Entwicklung eines Verfahrens zur Bewertung der bestehenden Barrierefreiheit von Fußverkehrsnetzen anhand von Qualitätsstufen wurde in der Arbeit ein praktisches Anwendungstool geschaffen. Dieses richtet sich an verantwortliche Personen, unter anderem aus Planung, Politik und Verwaltung, um eine Priorisierung und Umsetzung von Maßnahmen zum Abbau von Barrieren vornehmen zu können. Grundlage für das Bewertungsverfahren bilden Interviews und Befragungen von Fachleuten und Bedürfnisgruppen. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf motorisch und visuell eingeschränkten Personen. Die Befragungen befassten sich mit der Höhe der Erschwernisse, je nach Bedürfnisgruppe, bei der Nutzung von Fußverkehrsanlagen im öffentlichen Raum, wenn diese nicht den Vorgaben der Technischen Regelwerke entsprechen. Das Bewertungsverfahren übersetzt die Barrierefreiheit in eine verständliche und nachvollziehbare Größe, indem die Erschwernisse in eine gefühlte zusätzliche Entfernung umgerechnet werden. Weiterhin wird neben der gefühlten auch die tatsächliche zusätzliche Entfernung aufgrund von Umwegen berücksichtigt. Aufbauend auf der Bewertung von Fußverkehrsanlagen können so Routen und Verbindungen sowie Fußverkehrsnetze bewertet werden. Der grundsätzliche Ablauf des Bewertungsverfahrens ist für alle Bedürfnisgruppen gleich. Er besteht aus vier wesentlichen Schritten und hat jeweils eine von sechs Qualitätsstufen der Barrierefreiheit (QSB, Stufen von A bis F) zum Ergebnis. Im Rahmen der Forschungsarbeit wird festgelegt, dass der Übergang von der Stufe D zur Stufe E für die Mehrheit der betrachteten Bedürfnisgruppen die Grenze zwischen Selbstständigkeit und Notwendigkeit fremder Hilfe beim Nutzen der Fußverkehrsanlagen darstellt. Das entwickelte Bewertungsverfahren bietet eine gute Grundlage zur Bewertung von Fußverkehrsnetzen in Bezug auf die Barrierefreiheit. Aufgrund der Modularität und Flexibilität ist es möglich, sowohl weitere Aspekte als auch weitere Bedürfnisgruppen zu integrieren. Wichtig sind eine kontinuierliche Anwendung des Verfahrens und die Berücksichtigung der Barrierefreiheit von Anfang an in jeder Planung.