Detailergebnis zu DOK-Nr. 80463
Sozialräumliche Unterschiede im Engagement älterer Großstadtbewohner gegen Verkehrslärm? Schlussfolgerungen für eine verteilungs- und verfahrensgerechte Lärmaktionsplanung
Autoren |
N. Riedel R. Brunswieck C. Hartig S. Moebus K.H. Jöckel G. Bolte |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz |
Raumforschung und Raumordnung 82 (2024) Nr. 1, S. 5-23, 2 B, 6 T, zahlr. Q
Sozialräumlich ungleich verteilter Verkehrslärm kann in urbanen Räumen zu gesundheitlicher Ungleichheit beitragen (verteilungsbezogene Umweltgerechtigkeit). Die Lärmaktionsplanung gemäß der EU-Umgebungslärmrichtlinie ist das kommunale Instrument zur Lärmminderung. In diesem Kontext wird Öffentlichkeitsbeteiligung im Sinne verfahrensbezogener Umweltgerechtigkeit relevant. Bislang wird mit Indikatoren der innerstädtischen Sozialberichterstattung vor allem der Verteilungsaspekt behandelt. Es stellt sich die Frage, inwiefern ungleiche lärmbezogene Umweltqualität einerseits und ungleiche Mitwirkung andererseits anhand typischer Indikatoren und Raumeinheiten der Sozialberichterstattung nachvollzogen werden können. Anhand des Distanzmaßindex von Quoten zur Grundsicherung und der kommunalen Wahlbeteiligung 2014 wurde die sozialräumliche Verteilung von Faktoren der objektiven Umweltqualität, subjektiven Lärmbetroffenheit und des Engagements gegen Verkehrslärm bei älteren Bewohnerinnen und Bewohnern in drei Großstädten des Ruhrgebiets untersucht. Um den beobachteten Ungleichheiten im Rahmen der Lärmaktionsplanung zu begegnen, müssen verteilungs- und verfahrensbezogene Aspekte in der Lärmaktionsplanung integriert betrachtet werden.