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Detailergebnis zu DOK-Nr. 80453

Die Mobilität messbar machen: Wie ein Index unterstützen kann, die Mobilität der Menschen nachzuvollziehen

Autoren A. Rammert
Sachgebiete 5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung)
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen

mobilogisch! 45 (2024) Nr. 1, S. 23-26, 2 B, 1 Q

Der Beitrag stellt ein neu entwickeltes Instrument zur Bewertung der Mobilität vor: den Mobilitätsindex. Er macht deutlich, welche neuen Perspektiven ein Mobilitätsindex für Politik und Planung bietet, indem er die Möglichkeiten der Menschen unabhängig vom Verkehr darstellen kann. Dies ist eine zentrale Voraussetzung für eine evidenzbasierte Mobilitätsplanung, deren Ziel es ist, die Ursachen für den Verkehr zielorientiert zu verändern. Was haben die menschliche Entwicklung, Demokratie und Mobilität gemeinsam? Alle drei Phänomene stehen für komplexe soziale Sachverhalte und lassen sich nicht durch einfache technische Instrumente messen, wie beispielsweise die globale Erwärmung oder das Bruttoinlandsprodukt. Gleichwohl sind sie zentrale Kriterien für den Fortschritt unserer Gesellschaft und entscheiden über Entwicklungschancen und Teilhabemöglichkeiten der Bevölkerungen. Für die Weltgemeinschaft ist es von zentraler Bedeutung, diese so wichtigen, aber nicht messbaren Phänomene in irgendeiner Form greifbar zu machen. Für die menschliche Entwicklung ist dies in Form des Human Development Index geschehen, welcher in regelmäßigen Abständen von der UN weltweit erhoben wird und der Aussagen darüber trifft, welche Möglichkeiten den Menschen innerhalb verschiedener Vergleichsländer für die individuelle Entwicklung bereitstehen. Auch die Demokratie wird mittlerweile in mehreren Demokratieindizes weltweit erhoben und soll Aussagen darüber erlauben, welche Möglichkeiten zur politischen Mitbestimmung in verschiedenen Staatssystemen existieren und wie diese sich über den Zeitverlauf ändern. Die Mobilität hingegen, als individuelle Möglichkeit der Menschen sich im Raum bewegen und den alltäglichen Bedarfen nachkommen zu können, wird bis heute nicht systematisch bewertet. Zu stark dominieren klassische Sichtweisen auf das Verkehrssystem, welche lediglich die Anzahl oder Entfernungen von Wegen bemessen. Dass aber die Möglichkeit von Menschen, sich vor Ort zu versorgen und zu entfalten, zum Teil ganz ohne Verkehr, Anzeichen für eine hohe Mobilität darstellt, kann bis jetzt noch kein Bewertungsinstrument erfassen.