Detailergebnis zu DOK-Nr. 80484
Ablenkungen von Teenagern beim Fahren und elterliche Normen (Orig. engl.: Teen driver’ distractions and parental norms)
Autoren |
M. Hoseinzadeh Nooshabadi H. Vasquez M. Merrikhpour B. Donmez |
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Sachgebiete |
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2676, H. 10, 2022, S. 622-632, 5 B, 3 T, 40 Q. − Online-Ressource: verfügbar unter: https://journals.sagepub.com/home/trr
Die Forschung zu elterlichen Normen in Bezug auf die Ablenkung von Teenagern am Steuer ist begrenzt, obwohl abgelenktes Fahren ein ernsthaftes Problem für Teenager darstellt. In dem Beitrag wurde untersucht, ob die Wahrnehmung der Jugendlichen hinsichtlich der Beteiligung ihrer Eltern an Ablenkungen und deren Billigung sich von den Berichten ihrer Eltern unterscheidet und ob eine Diskrepanz mit der von den Jugendlichen selbst angegebenen Häufigkeit der Ablenkung zusammenhängt. Außerdem wurde untersucht, ob es Diskrepanzen zwischen der Wahrnehmung der Eltern über die Ablenkungshäufigkeit ihres Teenagers und der Selbsteinschätzung des Teenagers gibt. Es wurde zwischen legalen und illegalen Ablenkungen unterschieden, da Fahrende möglicherweise stärkere Normen für illegale Ablenkungen entwickeln. Die Analysen wurden anhand der Daten von 63 Teenager-Eltern-Dyaden (Paare) aus Ontario (Kanada) durchgeführt, die eine Online-Umfrage ausfüllten, in der die selbstberichtete Beteiligung an 16 Ablenkungen und die damit verbundenen deskriptiven ("was Eltern/Jugendliche tun") und injunktiven ("was Eltern billigen/ablehnen") Normen erfasst wurden. Die Dyaden wurden anhand der von den Jugendlichen selbst angegebenen Häufigkeit ihres Engagements in zwei Gruppen eingeteilt: "High-Engager" (n = 27) und "Low-Engager" (n = 36). High-Engager berichteten, dass sie beide Arten von Ablenkung (legal und illegal) häufiger nutzten als ihre Eltern. Zwischen Low-Engagern und ihren Eltern gab es keinen Unterschied. High-Engager schätzten das Engagement und die Zustimmung ihrer Eltern zu legalen Ablenkungen höher ein als die Selbsteinschätzung der Eltern, während diese Eltern das Engagement ihrer Teenager bei beiden Ablenkungsarten als geringer einschätzten als die Selbsteinschätzung der Teenager. Die einzige Diskrepanz, die bei den Jugendlichen mit geringerem Engagement beobachtet wurde, bestand darin, dass die Jugendlichen die Zustimmung ihrer Eltern zu legalen Ablenkungen höher einschätzten als die Selbsteinschätzungen der Eltern. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass sowohl bei Jugendlichen, die sich häufiger ablenken, als auch bei ihren Eltern Fehleinschätzungen bestehen, die von entsprechenden Interventionen profitieren könnten.