Detailergebnis zu DOK-Nr. 80485
Erprobung der Umsetzung einer Rückmeldefahrt für ältere Fahrerinnen und Fahrer
Autoren |
K. Schleinitz L. Pils P. Bräutigam |
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Sachgebiete |
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) 0.3 Tagungen, Ausstellungen |
Zeitschrift für Verkehrssicherheit 70 (2024) Nr. 2, S. 189-195, 5 B, zahlr. Q
In den letzten Jahren erfolgte eine intensive Auseinandersetzung mit Möglichkeiten zur Erfassung und zum Erhalt der Fahrkompetenz älterer Fahrerinnen und Fahrer. Eine aussichtsreiche Möglichkeit ist die Rückmeldefahrt, durch die sich ältere Fahrerinnen und Fahrer mit ihrer Fahrkompetenz auseinandersetzen und diese erhalten oder verbessern können. Das Ziel der Studie bestand darin, die Umsetzung einer Rückmeldefahrt zu testen. Die theoretischen Grundlagen sind auf Basis der Ergebnisse einer ersten Studie an die Erfordernisse der Erfassung des Fahrverhaltens von älteren Fahrerinnen und Fahrern weiter angepasst worden. Um die Anpassungen zu erproben, wurde im Herbst 2022 eine Studie mit 72 Fahrerinnen und Fahrern (Ø 72,9 Jahre, SD = 5,5, 66 % Männer) durchgeführt. Das Fahrverhalten wurde bei einer Realfahrt durch amtlich anerkannte Sachverständige oder Prüfer (aaSoP) erfasst und dokumentiert. Im Anschluss erhielten die Teilnehmenden eine ausführliche Rückmeldung. Zusätzlich fanden vor und nach der Fahrt eine Befragung der Teilnehmenden sowie im Anschluss ein Interview mit den aaSoP statt. Die Teilnehmenden bewerteten die Rückmeldefahrt als nützliche und sinnvolle Maßnahme. Die Rückmeldung der amtlich anerkannten Sachverständigen und Prüfer (aaSoP) wurde als respektvoll, wertschätzend, kompetent und hilfreich erlebt. Auch die aaSoP gaben an, dass sie die Maßnahme positiv erlebt haben und eine Einschätzung der Fahrkompetenz im Rahmen einer solchen Fahrt sehr gut möglich sei. Die Teilnehmenden wurden als sehr kompetente Fahrerinnen und Fahrer erlebt. Insgesamt zeigte sich, dass die Rückmeldefahrt von allen Akteuren als sinnvolle und hilfreiche Maßnahme eingeschätzt wurde und perspektivisch einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit der älteren Fahrer und Fahrerinnen leisten kann.