Detailergebnis zu DOK-Nr. 80568
Der PKW als Teil des ÖPNV: eine Zeitenwende im Öffentlichen Verkehr
Autoren |
L. Schultheis |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Internationales Verkehrswesen 76 (2024) Nr. 2, S. 54-57, 3 B, 2 Q
Die moderne Mobilität steht vor ständigen Herausforderungen, die zunehmend innovative und nachhaltige Lösungen erfordern. Großstädte werden über den öffentlichen Nahverkehr gut versorgt, kämpfen aber in der Rushhour zeitgleich mit verstopften Straßen und hoher Emissionsbelastung. Noch schwieriger ist die Situation in ländlichen Gebieten. Menschen sind nach wie vor auf ihren eigenen Pkw angewiesen, um zur Arbeit zu pendeln. Die lokalen ÖPNV-Netze reichen meist nur bis über die Stadtgrenze, nicht aber bis aufs Land. Laut statistischem Bundesamt nutzen knapp 70 % der Pendelnden den eigenen Pkw für den Arbeitsweg. Eine konkretere Aufschlüsselung im Personenverkehr zeigt ebenso ein klares Bild und damit ein großes Ungleichgewicht: Insgesamt verkehrten rund 45 Milliarden Menschen im Jahr 2021 im motorisierten Individualverkehr (MIV), daneben wurden nur knapp 6,7 Milliarden im Bus- und Straßenverkehr und 1,74 Milliarden im Eisenbahnverkehr befördert. Die Zahlen sowie die Auswirkungen dieser auf unsere Verkehrs- und Umwelt belegen, dass wir den ÖPNV ausbauen und attraktiver gestalten müssen. Die Einführung des Deutschlandtickets im vergangenen Jahr war eine wichtige und gute Maßnahme. Sie hat eine Transformation in der ÖPNV-Welt angestoßen und sorgt dafür, dass der öffentliche Verkehr attraktiver wird. Zeitgleich wird damit aber auch deutlich mehr Kapazität benötigt, damit Fahrgäste ihren Bedürfnissen entsprechend von A nach B gelangen.