Detailergebnis zu DOK-Nr. 80655
Verkehrsablauf und Verkehrssicherheit von Verflechtungsstrecken zwischen Knotenpunkten an Autobahnen
Autoren |
A. Brandenburg J. Sauer J. Geistefeldt |
---|---|
Sachgebiete |
5.1 Autobahnen 5.11 Knotenpunkte 5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung) 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Straßenverkehrstechnik 68 (2024) Nr. 6, S. 451-460, 10 B, 2 T, 8 Q
Bei einer Überlagerung der Ein- und Ausfahrbereiche von dicht aufeinander folgenden Knotenpunkten an Autobahnen werden häufig durchgehende Verflechtungsstreifen eingesetzt. Der Verkehrsablauf und die Verkehrssicherheit auf solchen Verflechtungsstrecken zwischen Knotenpunkten mit unterschiedlichen entwurfs- und verkehrstechnischen Randbedingungen wurden anhand von Dauerzählstellendaten, Floating Car Data, Fahrzeugtrajektorien aus drohnenbasierten Videoerhebungen sowie Unfalldaten empirisch analysiert. Im Ergebnis der Untersuchungen können Verflechtungsstrecken zwischen Knotenpunkten als leistungsfähige und sichere Regelentwurfslösung angesehen werden. Die zur Verfügung stehende Verflechtungslänge wird von ein- und ausfahrenden Fahrzeugen grundsätzlich ausgenutzt, der notwendige Fahrstreifenwechsel jedoch unabhängig von der Verflechtungslänge meist deutlich vor dem Ende der Blockmarkierung durchgeführt. Die Kapazität von Verflechtungsstrecken vom Typ V 1 mit zweistreifiger Hauptfahrbahn ist von der Verflechtungslänge abhängig und kann durch eine Erweiterung des Bemessungsmodells des HBS 2015 abgebildet werden, während Verflechtungsstrecken vom Typ V 1 mit dreistreifiger Hauptfahrbahn unabhängig von der Verflechtungslänge die Kapazität einer Einfahrt vom Typ E 3 mit Fahrstreifenaddition erreichen. Im Vergleich zu den Unfallkenngrößen des gesamten Bundesautobahnnetzes weisen Verflechtungsstrecken zwischen Knotenpunkten eine durchschnittliche Unfallhäufigkeit auf und sind hinsichtlich der Verkehrssicherheit unauffällig. Symmetrische Verflechtungsstrecken mit gleichbleibender Fahrstreifenanzahl der Hauptfahrbahn sind dabei signifikant sicherer als asymmetrische Verflechtungsstrecken.