Detailergebnis zu DOK-Nr. 80664
Paradigmenwechsel durch neue Mobilitätskonzepte
Autoren |
H.-G. Kleinmann |
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Sachgebiete |
5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung 5.13 Ruhender Verkehr (Parkflächen, Parkbauten) |
Rheinschiene: Zeitschrift für Verkehrspolitik in der Region Köln (2023) Nr. 69, S. 12-14, 10 B
Pkw können in herkömmlichen Siedlungen meistens in unmittelbarer Nähe zur Wohnung abgestellt werden, während Fahrräder mitunter schlecht zugänglich sind, die nächste ÖPNV-Haltestelle wesentlich weiter entfernt ist und die Fußwege nicht attraktiv sind. So kommt es zu einer Bevorzugung des Autos bereits für Fahrten im Nahbereich - mit unnötigen CO2-Emissionen und Energieverbräuchen. Sowohl der fließende Verkehr als auch die parkenden Autos führen zu einer erheblichen Abwertung der Aufenthaltsqualität. Auch übliche Spielstraßen sind häufig keine befriedigende Lösung. Seit einigen Jahren fallen bei der Planung von Neubausiedlungen zunehmend Entwürfe auf, die die beschriebenen Nachteile zu vermeiden suchen. Ein Beispiel ist die Neubausiedlung Stellwerk60 in Köln-Nippes. Der Siedlungsinnenraum ist als Fußgängerzone gewidmet – es gibt folglich keine Stellplätze im öffentlichen Raum sowie keine Erschließungswege mit Begegnungsverkehr, sodass selbst für die Hauptwege eine auch Rettungsfahrzeugen genügende Breite von 3,50 Metern ausreicht. Insgesamt ergibt sich bei dieser Siedlungsform ein um rund 15 Prozent reduzierter Flächenverbrauch. Die eingesparten Flächen können für zusätzlichen Wohnraum sowie für gemeinschaftlich genutzte Spiel-, Erholungs- und Begegnungsorte verwendet werden, die den nachbarschaftlichen Zusammenhalt fördern.