Detailergebnis zu DOK-Nr. 80676
Die Pluralität des Shared-Space-Entwurfs: Untersuchung des Einflusses auf die Verkehrsteilnehmenden (Orig. engl.: The plurality of shared space design: Exploring the influence on road users)
Autoren |
M.A. Batista |
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Sachgebiete |
5.5 Radverkehr, Radwege 5.6 Fußgängerverkehr, Fußwege, Fußgängerüberwege 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Braunschweig: Technische Universität Braunschweig, 2023, 109 S., zahlr. B, T, Q, Anhang (Schriftenreihe des Instituts für Verkehr und Stadtbauwesen, Technische Universität Braunschweig H. 67). - Online-Ressource: verfügbar unter: https://doi.org/10.2:10.24355/dbbs.084-202312151257-0
Das Shared-Space-Konzept wurde in vielen europäischen Städten umgesetzt, um den barrierefreien Verkehr zu fördern und die Verkehrsteilnehmenden zu sozialem Verhalten und gegenseitigem Respekt zu ermutigen. Durch die Minimierung von Verkehrsvorschriften und die Verringerung der Trennung zwischen den Verkehrsträgern wird versucht, die Rolle des Fußverkehrs in diesem Raum zu stärken. Die Gestaltung gemeinsam genutzter Flächen ist jedoch kontextabhängig und hängt von der lokalen Politik, dem kulturellen Verhalten und der Verwendung verschiedener Gestaltungselemente ab. Es gibt eine große Vielfalt an Konzepten, und aufgrund der Komplexität der Modellierung des sozialen Verhaltens in gemeinsam genutzten Räumen ist es immer noch eine Herausforderung, die Auswirkungen der verschiedenen Konzepte auf das Verkehrsverhalten zu analysieren. Daher kann eine Untersuchung bestehender Umsetzungen des Prinzips nützlich sein, um die potenziellen Auswirkungen eines bestimmten Entwurfsansatzes zu veranschaulichen. In dieser Dissertation wurden die Trajektorien von Verkehrsteilnehmenden aus verschiedenen Shared-Space-Konzepten analysiert und im Hinblick auf das räumliche Verhalten verglichen. Zu diesem Zweck wurden fünf Beispiele in Deutschland ausgewählt (Braunschweig, Schönebeck, Hessisch Oldendorf, Bad Rothenfelde, Königslutter) und aufgezeichnet. Die Ergebnisse zeigen, dass sich Radfahrende und Kfz mit vergleichbaren Geschwindigkeiten fortbewegen und in den Fallstudiengebieten größtenteils ähnliche Trajektorien verfolgen. Um Konflikten aus dem Weg zu gehen, bewegen sich Radfahrende jedoch am Rande der Verkehrszone oder suchen Schutz in einem sicheren Bereich. Bewegungsmuster im Fußverkehr wurden auch beobachtet: An Shared-Space-Knotenpunkten bewegen sich die Personen eher im Kreuzungsbereich als in den Straßenabschnitten. Dennoch hat diese vergleichende Analyse gezeigt, dass die Fußverkehrsbewegungen nach wie vor vielfältig sind und sich nur schwer anhand der Gestaltung vorhersagen lassen. Auch wenn die Gestaltung des gemeinsam genutzten Raums Einfluss darauf hat, wie die Menschen den Raum nutzen, könnte die Anwesenheit von Kfz einen stärkeren Einfluss auf das räumliche Verhalten haben und sollte in zukünftigen Untersuchungen besser untersucht werden. In der Praxis führt die Umsetzung des Shared-Space-Konzepts nicht unbedingt zu einem Gleichgewicht bei der Raumnutzung oder dem Verhalten.