Detailergebnis zu DOK-Nr. 80630
Fahrassistenz: Historische Perspektiven auf automobile Assistenzsysteme
Autoren |
S. Zimmer-Merkle |
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Sachgebiete |
0.1 Straßengeschichte 6.7.2 Verkehrsbeeinflussung außerorts, Verkehrsmanagement, Fahrerassistenzsysteme |
Karlsruhe: KIT Scientific Publishing, 2024, 234 S., zahlr. B, T, Q, Anhang (Karlsruher Studien Technik und Kultur Bd. 12). − ISBN 978-3-7315-1308-7. − Online-Ressource: verfügbar unter: doi: 10.5445/KSP/1000160053
Die Geschichte der Assistenzsysteme ist trotz der Fülle an (wissenschaftlicher und auch nicht-wissenschaftlicher) Literatur zur Automobilgeschichte noch weitgehend unbekannt. Lediglich die ihrer Zeit vorauseilende Arbeit von Norbert Stieniczka unter dem Titel "Das "narrensichere" Auto" (2006) sowie die im Firmenarchiv von Daimler-Benz entstandenen Dissertationen von Heike Weishaupt (1999) und Roman Angermann (2010) zur passiven beziehungsweise aktiven Sicherheit fokussieren unter einem Blick auf die Geschichte der Sicherheit im Auto jeweils einen Teil der hier als automobile Assistenzsysteme gefassten Systeme. Die Dissertation folgt einem anderen Ansatz als die archivgeleiteten und quellenzentrierten Arbeiten von Weishaupt und Angermann aus dem Daimler-Benz-Archiv. Aus der Anlage eines breiten Überblicks als Forschungsdesign der Arbeit ergibt sich, dass nicht einzelne Assistenzsysteme im Detail betrachtet und ihre Geschichte auf der Mikroebene nachgezeichnet werden soll. Entsprechend werden auch keine in den Archiven der Automobilkonzerne schlummernden Schätze ausgegraben, wie Angermann und Weishaupt es vormachen. Vielmehr wird aus der Fülle der für das (lange) 20. Jahrhundert zur Verfügung stehenden Quellen zumeist auf die zurückgegriffen, die bereits in veröffentlichter Form vorliegen, oder es werden durch die Geschichtsforschung bereits rezipierte Quellen anhand der hier verfolgten Fragestellungen reevaluiert. Ebenso wird die Literatur zur Automobilgeschichte mit Blick auf – dort nicht explizit als solche erörtere – Assistenzsysteme zwischen den Zeilen oder auch gänzlich gegen den Strich gelesen. Die Arbeit reiht sich damit ein in eine immer größer werdende Zahl eklektisch arbeitender kulturhistorischer Studien mit soziotechnischem Fokus.