Detailergebnis zu DOK-Nr. 80711
Methodik zur Charakterisierung der akustischen Eigenschaften von Belägen unabhängig von Lärmemissionsmodellen (Forschungsprojekt TRU_20_00A_01)
Autoren |
E. Bühlmann F. Schlatter J. Schindler D. Schweizer T. Saurer |
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Sachgebiete |
14.5 Akustische Eigenschaften (Lärmminderung) |
Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2023, 95 S., 44 B, 19 T, 22 Q, Anhang (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 1762)
Mit der Ablösung des bisherigen Schweizer Straßenlärmberechnungsmodells StL-86+ durch das neue Straßenlärmberechnungsmodell sonROAD18 im Jahr 2023 verliert die bisherige Charakterisierungsmethode der Beläge ihre Relevanz. Daher wurde ein Projekt initiiert, das die Bewertung und Beurteilung der akustischen Wirkung von Belägen unabhängig von Emissionsmodellen erlauben soll. Zum einen wurde untersucht, wie die vorhandenen Messmethoden anzuwenden sind. Zum anderen wurde analysiert, wie die Messgrößen in geeigneter Weise aufbereitet werden sollten, um die Beläge im Vergleich zu einer Referenz zu charakterisieren. Hinsichtlich der Handhabung der Messmethodik für die Charakterisierung von Belägen wird vorgeschlagen, sich näher als bisher an den internationalen Standards zu orientieren. Ein Ziel des Projekts war, eine einheitliche, normierte Belagstechnologie zu identifizieren, welche als Referenztechnologie oder als Referenzbelag verwendet werden kann. Dabei sollte die Prämisse umgesetzt werden, dass bei der Wahl des Referenzbelages nichts ändern sollte. Ebenfalls muss der neue Referenzbelag eine Anbindung an die Straßenlärmberechnungsmodelle StL-86+ respektive sonROAD18 haben. Bei der Auswahl einer Standardbelagstechnologie zeigte sich aber, dass sich für die verschiedenen Referenzgeschwindigkeiten (50 und 80 km/h) keine einheitliche Belagstechnologie finden ließ. Die Prämisse, dass sich die akustischen Werte des 0er-Belags für die beiden Referenzgeschwindigkeiten nicht verschieben sollte, kann mit der Definition einer einzigen normierten Belagstechnologie als Referenzbelag nicht erfüllt werden. Dies, weil durch die Prämisse an der «0» festhalten zu wollen, implizit die Referenz aus StL-86+ erhalten bleibt. Folglich wurde entschieden, den Referenzbelag über die Akustik zu definieren, um so eine eindeutige Referenz zu erhalten. Diese Referenz lässt sich sehr gut mit dem Close-Proximity-Verfahren (CPX) ermitteln und durch die Anbindung an die internationalen Konventionen (ISO-Standards) auch besser vergleichen. So beträgt die akustische Wirkung des hier hergeleiteten Referenzbelags für die beiden Referenzgeschwindigkeiten 50 und 80 km/h 91,3 respektive 97,3 dB (ausgedrückt als CPX-lndex). In der Folge wurde versucht, diese akustische Wirkung des Schweizer Referenzbelages auf die Messmethoden SPB umzurechnen und auf die verschiedenen Messgrößen Maximalpegel und Eventenergie abzugleichen.