Detailergebnis zu DOK-Nr. 80797
Brückenerhaltung, eine Generationenaufgabe – Herausforderungen und Lösungsansätze aus Sicht des Landesbetriebs Straßenwesen Brandenburg
Autoren |
F. Kaplan K. Degenhardt M. Günther |
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Sachgebiete |
15.0 Allgemeines, Erhaltung |
Tagungsband 32. Dresdner Brückenbausymposium: Planung, Bauausführung, Instandsetzung und Ertüchtigung von Brücken, 30./31. Mai 2023. Dresden: Technische Universität Dresden, Institut für Massivbau, 2023, S. 75-82, 7 B, 13 Q
Brücken stellen neben der Fahrbahn einen der wesentlichen Teile der Straßeninfrastruktur dar. Sie sollen über eine sehr lange Dauer ihre Nutzbarkeit ohne Einschränkung erfüllen. Die normative Nutzungsdauer von Brücken beträgt bauartbedingt zwischen 70 und 130 Jahren und ist damit im Vergleich zur Fahrbahn und anderen Infrastrukturobjekten bedeutend länger. Es handelt sich demzufolge um sehr nachhaltige Objekte. Damit eine lange Nutzungsdauer sicher erreicht werden kann, bedarf es einer langfristig orientierten Erhaltungsplanung auf Grundlage eines zielgerichteten und konsequenten Erhaltungsmanagements. Nur so lassen sich der gute Zustand und die Verfügbarkeit aller Brücken im Straßennetz dauerhaft und wirtschaftlich bewahren. Der Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg (LS) arbeitet dementsprechend seit über einem Jahrzehnt an und auf Grundlage eines brückenspezifischen Erhaltungskonzepts und-managements. Der Landesbetrieb hat seit mittlerweile über zehn Jahren ein etabliertes Bauwerkserhaltungsmanagement. Dieses System wurde seitdem kontinuierlich weiterentwickelt und zuletzt 2020 auf Basis der RPE-ING (Richtlinien für die strategische Planung von Erhaltungsmaßnahmen an Ingenieurbauwerken) grundhaft neu aufgesetzt. Im Ergebnis besteht ein sehr guter Überblick über die Art und die Anzahl der erforderlichen Erhaltungsmaßnahmen. In der Abrechnung zeigt sich, dass derzeit nur ungefähr die Hälfte der erforderlichen Maßnahmen auch tatsächlich umgesetzt werden. Aus Sicht des konstruktiven Ingenieurbaus gibt es hier Möglichkeiten zur Optimierung, wodurch eine höhere Erfolgsquote erzielt werden kann. Hierzu werden verschiedene Ansätze verfolgt. Durch den Einsatz des modularen Bauens können deutliche Minimierungen der Umsetzungszeiten in Planung und Bau erzielt werden. Die Verstärkung von Bauwerken unter Aufrechterhaltung des Verkehrs führt zu einer höheren Akzeptanz von Baumaßnahmen in der Bevölkerung. Aufgrund der systematischen Bearbeitung von vergleichbaren Problemstellungen kann das vorhandene Synergiepotenzial genutzt werden. Die Nutzung von Bauwerksmonitoring und -diagnostik ermöglicht den Weiterbetrieb von geschädigten Bauwerken und die effiziente Planung von Erhaltungsmaßnahmen. Insgesamt ergibt sich eine höhere Ausnutzung des vorhandenen Bauwerksbestands, ein effektiverer Ressourceneinsatz, eine Verringerung von Nutzungseinschränkungen für die Verkehrsteilnehmer sowie positive Effekte auf die immer weiter in den Vordergrund tretende Thematik Nachhaltigkeit.