Detailergebnis zu DOK-Nr. 80778
Amphetaminkonsument:innen als Fahrzeuglenker:innen
Autoren |
B. Schützhofer F. Rathgeber M. Söllner T. Wagner |
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Sachgebiete |
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Zeitschrift für Verkehrssicherheit 70 (2024) Nr. 3, S. 227-234, 2 B, 4 T, zahlr. Q
In der Studie wurden die Daten von 67 mit Amphetamin und/oder Ecstasy auffällig gewordenen Drogenlenkerinnen und Drogenlenkern mit den Daten einer unauffälligen Vergleichsgruppe von 91 Bewerberinnen und Bewerbern um den Busführerschein verglichen. Die zentralen, im Rahmen von Fahreignungsuntersuchungen erhobenen Vergleichsvariablen waren Daten aus der Verkehrsvorgeschichte wie selbstberichtete Häufigkeiten von Verkehrsunfällen und -strafen, selbstberichtete Drogenkonsumgewohnheiten und verkehrsbezogene Einstellungen sowie die Ergebnisse aus verschiedenen verkehrspsychologischen (Leistungs- und Persönlichkeits-)Tests. Konsumentinnen und Konsumenten von Amphetaminen und/oder Ecstasy zeigten entsprechend ihren Selbsteinschätzungen in der Konformitäts- und Emotions-Kontroll Skala KEKS eine geringere soziale Konformität, Zuverlässigkeit und emotionale Stabilität sowie eine niedrigere Selbstkontrolle. Dies spiegelte sich sowohl im Verkehrsverhalten in Form einer erhöhten relativen Häufigkeit von Verkehrsstrafen als auch in der Testleistung durch eine geringere reaktive Belastbarkeit wider. Die gefundenen Ergebnisse fügen sich nahtlos in die bisherige verkehrspsychologische Forschung zum Substanzmissbrauch ein und liefern praktische Implikationen für verkehrspsychologische Untersuchungen.