Detailergebnis zu DOK-Nr. 80893
Winterdienst effektiv planen – wirksame und umweltfreundliche Anwendung von Streustoffen
Autoren |
H. Hanke |
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Sachgebiete |
16.4 Winterdienst |
Straßenverkehrstechnik 68 (2024) Nr. 8, S. 649-652, 5 B
Mit der starken Motorisierung und der Verkehrszunahme in den 60er- und 70er-Jahren wurde Salz in zunehmendem Maße für den Winterdienst auf den Straßen angewendet, aufgrund mangelnden Know-hows und noch nicht ausgereifter Streutechnik oft zu häufig, an zu vielen Stellen und in viel zu großen Mengen. Mit der zunehmenden Diskussion über die durch Salz ausgelösten Umweltschäden wurde Ende der 70er-Jahre eine gegenläufige Tendenz ausgelöst mit dem Verzicht beziehungsweise der Minimierung von Salz. Seither hat sich nicht nur die Streutechnik wesentlich weiterentwickelt (wegeabhängige und sehr gezielte Streuung, Feuchtsalz, Flüssigsalz), es wurden auch umfangreiche praktische und wissenschaftliche Erkenntnisse gesammelt, die heute einen effektiven und nachhaltigen Winterdienst ermöglichen. Nur leider ist dies nicht – zumindest nicht überall – in das öffentliche Bewusstsein beziehungsweise die öffentliche Diskussion vorgedrungen. Salz wird immer noch von vielen als schlecht und alles andere als gut bezeichnet, obwohl dies nachgewiesenermaßen (zumindest so vereinfachend) falsch ist. Dies führt vielerorts zu falscher Anwendung der Streustoffe mit unnötigen negativen Auswirkungen auf die Umwelt, die Verkehrssicherheit und die Kosten. Zum Teil laufen Betriebe, die Streustoffe falsch anwenden, Gefahr, die Streupflichten zu verletzen und nehmen so unnötige Haftungsrisiken auf sich. Es ist daher dringend erforderlich, noch mehr Aufklärungsarbeit über die Wirkungen und Einsatzbereiche der Streustoffe zu leisten. Vor allem sollte sich die Politik noch mehr an den vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnissen orientieren, wie zum Beispiel zu den neuen Salzlösungen.