Detailergebnis zu DOK-Nr. 80830
Analyse von getöteten Radfahrenden auf Landstraßen
Autoren |
J. Gerlach M. Balke T. Leven J.E. Bakaba |
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Sachgebiete |
5.2 Landstraßen 5.5 Radverkehr, Radwege 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) 0.8 Forschung und Entwicklung |
Berlin: Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V., Unfallforschung der Versicherer, 2024, 168 S., 96 B, 26 T, zahlr. Q, Anhang (Forschungsbericht / Unfallforschung der Versicherer (GDV) Nr. 96). – ISBN 978-3-948917-27-2. − Online-Ressource: verfügbar unter: https://www.udv.de
Damit Radfahrerinnen und Radfahrer außerhalb von Städten sicher unterwegs sein können, sind mehr Radwege und geschützte Übergänge an Knotenpunkten notwendig. Dies zeigt die Studie der Unfallforschung der Versicherer (UDV) zu schweren Radunfällen auf Landstraßen. Vier tote und 58 schwerverletzte Radfahrende – das ist die Unfallbilanz einer durchschnittlichen Woche auf deutschen Landstraßen. Damit verunglücken hier knapp 30 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren. Der Anstieg folgt dem Trend, dass immer mehr Menschen Rad fahren. Viele Unfälle ließen sich aber vermeiden. Häufigste Unfallursache sind Zusammenstöße mit Autos (41 Prozent), wobei Autofahrende den Unfall auch meist verursachen (59 Prozent). Jeder dritte schwere Radunfall außerorts passiert ohne weitere Beteiligte, etwa bei Stürzen. Besonders gefährlich sind Knotenpunkte, wo gut zwei Drittel der schweren Radunfälle (68 Prozent) stattfinden. Solche mit tödlichem Ausgang verursachen laut Polizei-Statistik Radfahrende zwar mehrheitlich selbst, etwa indem sie Autos die Vorfahrt nehmen. Kritisch sind zudem Radwege, die in zwei Richtungen befahrbar sind. Radfahrende von rechts, die Vorfahrt haben, werden leicht übersehen. Die UDV fordert: Behörden sollten sichere Übergänge für Radfahrende schaffen, Sichthindernisse beseitigen und an schlecht einsehbaren Knotenpunkten mit Radverkehr die Geschwindigkeit begrenzen. Auch entlang der Strecken, wo 32 Prozent der schweren Unfälle passierten, würden Radwege die Sicherheit verbessern. Für die Studie hat die UDV knapp 10 000 schwere Radunfälle auf Landstraßen in neun Bundesländern analysiert, knapp 400 Unfallhergänge im Detail untersucht und in 40 Vor-Ort-Audits Gelände, Sichtweiten sowie Geschwindigkeits- und Verkehrsvorgaben geprüft. Allein 2023 gab es außerorts 189 getötete und 2 996 schwerverletzte Radfahrende.