Detailergebnis zu DOK-Nr. 81036
ÖPNV-Beschleunigung mittels Sonderphase und kamerabasierter Stauerkennung – simulationsgestützte Validierung und Umsetzung im Realversuch
Autoren |
M. Berghaus A. Pettirsch P.-A. Klee A. Garcia-Hernández |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr 5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung) 6.7.1 Verkehrssteuerung mit LSA |
Straßenverkehrstechnik 68 (2024) Nr. 9, S. 716-723, 8 B, 2 T, 20 Q
Zur Erreichung der Klimaziele im Verkehrssektor kann ein attraktiverer öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) einen großen Beitrag leisten. Um vergleichbare Reisezeiten wie im Individualverkehr zu erreichen, muss der ÖPNV insbesondere an Lichtsignalanlagen (LSA) bevorrechtigt werden. Der Beitrag stellt eine ÖPNV-Beschleunigungsmaßnahme mittels Sonderphasen vor, die die Wartezeit an den LSA minimieren soll. Um die Auswirkungen auf den Individualverkehr zu reduzieren, wird die Verkehrslage mithilfe von Thermalkameras überwacht und bei außergewöhnlich hohem Verkehrsaufkommen die ÖPNV-Beschleunigung deaktiviert. Die LSA-Steuerung wurde zunächst in einer Verkehrssimulation validiert und anschließend in einem Realversuch an zwei Knotenpunkten in Münster für zwei Monate umgesetzt. Die mittlere Fahrzeit der Busse konnte um 29 Sekunden reduziert werden und die mittlere Wartezeit des Individualverkehrs nahm um höchstens 9 Sekunden zu.