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Detailergebnis zu DOK-Nr. 81057

Bestimmung der wasserwirtschaftlichen Merkmale von mineralischen Ersatzbaustoffen nach TP Gestein-StB

Autoren B. Susset
Sachgebiete 9.0 Allgemeines, Prüfverfahren, Probenahme, Güteüberwachung
9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe

Straße und Autobahn 75 (2024) Nr. 9, S. 767-773, 3 B, 9 Q

Mit der Mantelverordnung werden der Einsatz von mineralischen Stoffen im Erd-, Straßen-, Wege- und Schienenverkehrswegebau sowie die Verfüllung und Rekultivierung von Abgrabungen im Hinblick auf Umweltanforderungen und Anforderungen an die "chemische Güteüberwachung" von sogenannten mineralischen Ersatzbaustoffen (wie zum Beispiel Recycling-Baustoffe, Bodenmaterialien, Aschen und Schlacken) bundeseinheitlich geregelt. Langjährige Forschungsergebnisse zeigen, dass die zu erwartenden Sickerwasserkonzentrationen am verlässlichsten durch eine Elution mit Wasser und nicht über Feststoffgehalte bestimmt werden können und sich ein niedrigeres Wasser- zu Feststoffverhältnis (WF) besser für die Prognose bewertungsrelevanter Sickerwasserkonzentrationen eignet. Wesentliches Kernelement der ManteIV sind deshalb neu entwickelte, standardisierte und validierte DIN-Verfahren zur Herstellung von Eluaten bei einem Wasser- zu Feststoffverhältnis von 2 l/kg (WF 2), welche die bisherige Methodik aus Ländererlassen und nach LAGA M 20 ablösen. Im Rahmen der Erstprüfung des Eignungsnachweises wird ein ausführlicher Säulenversuch nach DIN 19528 und im Rahmen der Fremdüberwachung und werkseigenen Produktionskontrolle ein WF 2-Säulenkurztest nach DIN 19528 oder ein WF 2-Schütteltest nach DIN 19529 eingesetzt. Die materiellen Festlegungen und Normen der ManteIV gelten per Verordnung der Bundesregierung und müssen umgesetzt werden. Die technischen Prüfvorschriften der TP Gestein-StB und Anhang D der TL Gestein-StB wären folglich in großen Teilen für den Regelungsbereich der ManteIV nicht mehr anwendbar. Der FGSV-Arbeitskreis 6.2.7 "Auslaugverfahren" beschäftigt sich aktuell mit der Implementierung der neuen DIN-Elutionsverfahren und mit der Anpassung weiterer TP-Teile. Diese Arbeiten betreffen: Teil 7.1.6 neu "Säulenversuch (WF = 2 l/kg)" zur Präzisierung DIN 19528; Teil 7.1.7 neu "Schüttelversuch (WF = 2 l/kg)" zur Präzisierung DIN 19529; Anpassung vorhandener Teil 7.2 "Probenvorbereitung und Verfahren zur Bestimmung der Feststoffgehalte"; Anpassung vorhandener Teil 7.3 "Bestimmungsverfahren".