Detailergebnis zu DOK-Nr. 81020
Fair Spaces Index: Wie sieht eine gerechtere Gestaltung des Straßenraums aus?
Autoren |
C. Kruse |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 5.10 Entwurf und Trassierung |
Veloplan: Fachmagazin für Radverkehr und Mikromobilität 5 (2024) Nr. 3, S. 70-73, 3 B
In Berlin sind 58 Prozent der Verkehrsflächen für das Auto reserviert. Hiervon dienen allein 19 Prozent geparkten Kraftfahrzeugen. Das bedeutet auch, dass es in der Hauptstadt zehnmal mehr Kfz-Parkflächen gibt als Spielplätze. Um eine gerechte Verkehrswende zu erzielen, ist es wichtig, den Straßenraum neu zu denken, sodass er einladend für Menschen ist sowie Aspekte des Klimaschutzes berücksichtigt. Der Fair Spaces Index der gleichnamigen Agentur soll Planerinnen und Planer dabei unterstützen. Der Index ist an Kommunen gerichtet und hat das Ziel, gerechte und nachhaltige Mobilität zu schaffen, indem Flächen gerecht verteilt werden. In dem Index werden verschiedene Nutzungen berücksichtigt, wie zum Beispiel öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV), hohe Fußverkehrsmengen, sicherer Rad- und Fußverkehr, Sharing-Stationen sowie Parkraum für mobilitätseingeschränkte Personen und Lieferverkehr. Hinzu kommen als Nutzungsformen Rastmöglichkeiten für Jung und Alt, E-Ladeinfrastruktur, entsiegelte Flächen, Grün- und Spielbereiche. Somit wird nicht nur eine gerechtere Aufteilung des Straßenraums hinsichtlich der Verkehrsmittel bedacht, sondern auch notwendige Kriterien für eine resiliente Stadt wie Stadtgrün und unversiegelte Flächen. Auch werden Kriterien für eine lebenswertere Stadt mit hoher Aufenthaltsqualität (Spielbereiche, Bänke) beachtet.