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Detailergebnis zu DOK-Nr. 80819

"Gender Mainstreaming in der FGSV" – Positionspapier schafft einen neuen Orientierungsrahmen für die Verkehrsplanung

Autoren D. Wittowsky
Sachgebiete 0.12 Ingenieurberuf
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen)

Straßenverkehrstechnik 68 (2024) Nr. 8, S. 660-663

In den letzten 20 Jahren hat sich viel getan, damit die Bedürfnisse der Menschen berücksichtigt werden. Das liegt auch daran, dass sich Planerinnen und Planer in der Wissenschaft, in den Gremien der Forschungsgesellschaft und in der Politik dafür einsetzen. Es gibt Richtlinien und Regelwerke zum Rad- und Fußverkehr, zur Barrierefreiheit, zur Straßenraumgestaltung, bei Ausschreibungen zu Konzepten und Maßnahmen wird die Berücksichtigung von Genderbelangen gefordert, Mobilitätserhebungen berücksichtigen Wegeketten, Begleitmobilität, Versorgungswege und Fußwege. Auch nach 25 Jahren löst der Begriff Gender Mainstreaming noch Irritationen und auch teilweise Abwehr hervor, Diskussionen verlaufen oftmals emotional, was sich auch in Debatten zur Genderschreibweise zeigt. Diesbezüglich lässt sich feststellen, dass bei Planerinnen und Planern nach wie vor ein Wissensdefizit hinsichtlich der korrekten Berücksichtigung von Genderbelangen besteht. Des Weiteren werden Daten bei Verkehrsanalysen nach wie vor nicht explizit geschlechtsspezifisch ausgewertet, und es existieren nur wenige Mobilitätskonzepte, die die Genderbelange im Fokus haben. Einige Aspekte, die bereits seit einem Vierteljahrhundert diskutiert wurden, sind heute wieder von besonderer Relevanz: subjektive Sicherheit, Angsträume sowie der Aufenthalt von Frauen im öffentlichen Raum. Auch das Thema Diversität ist in der jüngeren Vergangenheit stärker in den Fokus gerückt. Nach dem Verständnis des Arbeitsausschusses 1.1 "Grundsatzfragen der Verkehrsplanung" der FGSV ist Gender Mainstreaming (GM) ein Instrument der Qualitätssicherung für eine gute und bedarfsorientierte Planung. Es besteht weiterhin die Notwendigkeit, die prozessorientierte Strategie von GM stärker einzufordern und die Kommunikation unter den Fachleuten zu verbessern. Das Positionspapier "Gender Mainstreaming in der FGSV" wurde vom AK 1.1.1 "Gender und Mobilität" erarbeitet. Grundlage war das Positionspapier aus dem Jahr 2004.