Detailergebnis zu DOK-Nr. 81123
Kleine Geste, große Wirkung? Eine empirische Untersuchung eines Armzeichens vor der Fahrbahnquerung bei Kindern
Autoren |
F. Rathgeber B. Schützhofer J. Rauch C. Gummerer A. Rauch-Langeneder |
---|---|
Sachgebiete |
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Zeitschrift für Verkehrssicherheit 70 (2024) Nr. 4, S. 283-294, 11 B, 1 T, zahlr. Q
In einer vom Salzburger Verkehrssicherheitsfonds und der AUVA geförderten Feldstudie wurde ein Armzeichen evaluiert, durch das Kinder an ungeregelten Zebrastreifen ihre Absicht der Fahrbahnquerung kommunizieren sollen. Zur Überprüfung der Wirksamkeit des Armzeichens wurde ein Experimental- und Kontrollgruppendesign gewählt. 35 Kinder im Alter von sechs bis acht Jahren erhielten zunächst ein kurzes Training des Armzeichens und sollten anschließend selbstständig einen ungeregelten Zebrastreifen in ihrem gewohnten Schulumfeld mit diesem Armzeichen queren. 27 weitere Kinder sollten den identischen Zebrastreifen ohne ein vorheriges Training ohne Armzeichen queren. Als Datenquellen wurden standardisierte Beobachtungen und Befragungen sowohl der Kinder als auch der Lenkerinnen und Lenker verwendet, die sich während der Testung dem Zebrastreifen näherten. Die Ergebnisse zeigten keine Unterschiede im tatsächlichen Verhalten der Kinder der beiden untersuchten Gruppen. Das Armzeichen wurde jedoch von der Mehrzahl der befragten Lenkerinnen und Lenker befürwortet und führte bei den Kindern zu einer erhöhten subjektiven Sicherheit. Besonders auffallend war, dass viele Kinder das Armzeichen fälschlicherweise mit einem regelhaften Halten der Fahrzeuge verbanden, was potenziell zu gefährlichen Verkehrssituationen führen kann. Chancen und Risiken der Verwendung eines Armzeichens werden diskutiert.