Detailergebnis zu DOK-Nr. 81084
Risikobeurteilung an ausgewählten Knotenpunktarten mithilfe von Automobilsensordaten (RisiSens) - Abschlussbericht
Autoren |
P.K. Schäfer E. Lerch |
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Sachgebiete |
0.11 Daten (EDV, IT, Internetanwendungen und Verkehrsdaten) 5.11 Knotenpunkte 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Frankfurt a. M.: Frankfurt University of Applied Sciences, Research Lab for Urban Transport (ReLUT), 2024, 85 S., 43 B, zahlr. Q, Anhang. − Online-Ressource: verfügbar unter: www.relut.de
In den vergangenen Jahrzehnten wurden Kreuzungen für die autogerechte Stadt entwickelt. Sie sollten insbesondere den Kraftfahrzeugverkehr (Kfz-Verkehr) effizient abwickeln. Doch gerade in städtischen Gebieten, die derzeit durch einen hohen Anteil an privaten Pkw und damit Staus und hohen CO2-Emissionen gekennzeichnet sind, steigt die Bedeutung und Nachfrage einer nachhaltigen Mobilität. Es wird mehr zu Fuß gegangen und Rad gefahren. Gleichzeitig gelten Zufußgehende und Radfahrende, als schwächste (vulnerable) Verkehrsteilnehmende im Straßenverkehr, als besonders gefährdet. Ziel der Verkehrspolitik ist es, die "Vision Zero“ zu erreichen, das heißt es soll im Straßenverkehr keine Schwerverletzten oder Getötete mehr geben. Viele Unfälle ereignen sich vor allem an Knotenpunkten in urbanen Räumen. Die Verkehrssicherheit kann durch die Reduzierung von kritischen Situationen verbessert werden. Die Straßenbaulastträger verwenden in der Regel Unfalldaten als Grundlage für die Bewertung der Verkehrssicherheit von Knotenpunkten. Dazu kann eine intensive Beschäftigung mit der Entwicklung von Konflikten als Vorläufer von Unfällen weitere Erkenntnisse liefern. Die Untersuchungen im Projekt zeigen, dass solche Daten über Beinaheunfälle und Verkehrskonflikte den Straßenverkehrsbehörden nicht zur Verfügung stehen. Im Rahmen des Projekts "Risikobeurteilung an ausgewählten Knotenpunktarten mithilfe von Automobilsensordaten (RisiSens)“ sollte untersucht werden, welche und wie viele Konflikte zwischen Fuß-, Rad- und Kfz-Verkehr an ausgewählten Knotenpunktarten, wie zum Beispiel signalisierten Kreuzungen oder Kreisverkehren, häufig auftreten. Ziel des Projekts war die Entwicklung eines Erhebungskonzepts, mit dem in Zukunft Risiken für den Fuß- und Radverkehr an den ausgewählten Knotenpunktarten schnell identifiziert werden können. Neben der manuellen Erhebung liegen aggregierte Automobilsensordaten (zum Beispiel von Notbremsassistenten) vor. In "RisiSens“ wurde untersucht, ob diese Daten als Grundlage für ein Risikobeurteilungsverfahren für Fuß- und Radverkehr zugrunde gelegt werden können. Das entwickelte Risikobeurteilungsverfahren für Fuß- und Radverkehr soll später der Verkehrspolitik und -planung als Monitoring-Tool dienen. Mit ihm können zum Beispiel Straßenbaulastträger die Verkehrssicherheit an ihren Knotenpunkten prüfen und mit geeigneten Maßnahmen gewährleisten. Damit kann auch der Fuß- und Radverkehr in den urbanen Räumen gefördert werden.