Detailergebnis zu DOK-Nr. 81121
Erforschung der Nichtlinearität des Pendelzeitnutzens unter Berücksichtigung individueller idealer Präferenzen und Toleranzschwellen: Fall-Studie in Kunming (Orig. engl.: Exploring the nonlinearity of commute-time utility considering individual ideal preferences and tolerance thresholds: Case study in Kunming)
Autoren |
J. Yang M. He Z. Shi Y. Liu J. Li |
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Sachgebiete |
5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen) 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2677, H. 6, 2023, S. 812-826, 3 B, 5 T, zahlr. Q. − Online-Ressource: verfügbar unter: https://journals.sagepub.com/home/trr
Die Erforschung der Nichtlinearität des Pendelnutzens ist für die Vorhersage der städtischen Verkehrsnachfrage nützlich. In bisherigen Studien wird jedoch davon ausgegangen, dass der Nutzen des Pendelns linear mit der Pendelzeit abnimmt. Dabei wird der Einfluss der idealen Präferenzen und Toleranzschwellen der Pendelnden auf den Pendelnutzen ignoriert. Um die nichtlineare Variation des Pendelnutzens mit der Pendelzeit und ihren Einfluss auf die Wahl des Pendelverkehrsmittels (im Berufsverkehr) aufzuzeigen, wurden in der Studie für die südchinesische Stadt Kunming (8,5 Millionen Einwohner) die ideale Pendelzeit (ideal commute-time, ICT) und die Toleranzschwelle für die Pendelzeit (TTCT) eingeführt. Es wurden dreiteilige lineare Nutzenmodelle (Modelle 2, 3, 4) konstruiert und mit dem linearen multinominalen Logit-Nutzenmodell (Modell 1) verglichen. Die Ergebnisse der empirischen Studie zeigten, dass die Anpassungsgüte dieser drei modifizierten Modelle höher ist als die von Modell 1, was darauf hindeutet, dass der Anpassungseffekt des Pendelnutzwertmodells durch den Einsatz von ICT oder TTCT verbessert werden kann. Dann gibt es eine nichtlineare Beziehung zwischen dem Pendelnutzwert und der Pendelzeit. Der Pendelzeitnutzen nimmt vor der ICT langsam ab, nimmt zwischen der ICT und der TTCT stetig ab und fällt nach der TTCT signifikant. Das dritte Ergebnis zeigt, dass wenn die Pendelzeit die TTCT überschreitet, der wahrgenommene Nutzen von Pendelnden, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind, signifikant abnimmt, und es gibt nur wenige Veränderungen im wahrgenommenen Nutzen der Personen, die mit dem Auto unterwegs sind, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Pendelnde, die "aktive" Verkehrsmittel nutzen, zum Pendeln mit dem Auto wechseln. Die Forschungsergebnisse können Auswirkungen auf die Verbesserung der Vorhersagekapazität des Modells für die Wahl des Verkehrsmittels im Berufsverkehr haben und könnten Pendelnde dazu bewegen, auf nachhaltigere Verkehrsmittel umzusteigen. Die Studie lässt jedoch offen, wo die Schwelle der Definition für das Berufspendeln liegt.