Zurück Vor

Detailergebnis zu DOK-Nr. 81215

Messtechnische Überwachung von nicht verankerten Stützmauern (Forschungsprojekt AGB 2016/002)

Autoren	A. Steiger R. Fackler H. Wörsching Y. Schiegg A. Thut
Sachgebiete	7.5 Rutschungen, Erosion, Böschungssicherung, Stützmauern

Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2024, 174 S., zahlr. B, T, Q, Anhang (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 718)

Im Rahmen der Vorbereitung von Erhaltungsprojekten an den Nationalstraßen N05 und N09 wurden 56 Stützmauern zwischen 2006 und 2012 untersucht. Bei einem Viertel der untersuchten Stützmauern wurden Korrosionsschäden an der erdseitigen Hauptbewehrung im Bereich der Arbeitsfuge Fundament-aufgehende Mauer (Arbeitsfuge F-M) festgestellt. Die bei den Schadstellen festgestellten Querschnittsverluste betrugen im Durchschnitt 37 %. Insbesondere zeigten die Abklärungen, dass erstens Untersuchungsmethoden zur Ortung des Schadensbildes weitgehend fehlen, sehr aufwendig sind und die Messaufgabe Überwachung von Stützmauern mit Verdacht auf das Schadensbild "Korrosionsgelenk" hohe Anforderungen stellt. Einer der Gründe ist, dass sich gemäß den geführten Abschätzungen beim Schadensbild "Korrosionsgelenk" ein Versagen als Folge der speziellen Randbedingungen an der Bruchstelle nur mit einer sehr geringen Verformung ankündigt. Im Rahmen des Forschungsprojekts wurden umfangreiche Recherchen zu mehr als 30 Messtechniken durchgeführt. Die Recherchen zielen darauf ab, die Eignung und ein Entwicklungspotenzial dieser Techniken zur Klärung der Fragestellungen, die rund um die Erhaltung von Stützmauern auftreten, zu evaluieren. Im Anhang I des Schlussberichts sind die Ergebnisse dieser Recherchen zu 32 Messtechniken mit jeweils einem doppelseitigen Datenblatt dokumentiert. Die durchgeführten Abklärungen zeigen vielfältige Methoden und Techniken zur Zustandserfassung an Stützmauern, insbesondere für den Fall, dass die Bauwerksdokumentation unvollständig ist. Leider sind am Markt zurzeit keine zielführenden Methoden und Techniken zur Erfassung des Schadensbildes "Korrosionsgelenk" verfügbar. Ergänzend sind in den Anhängen II und III Ausführungen zusammengestellt, die bei der Einschätzung von Korrosionserscheinungen an der Bewehrung einerseits und andererseits zu AAR-Erscheinungen am Beton hilfreich sein können. Der Anhang III behandelt die wichtigsten Grundbegriffe aus der Messtechnik wie Messgenauigkeit, Messunsicherheit, Präzision und Auflösung.