Detailergebnis zu DOK-Nr. 81180
Die Angemessenheit der Parkraumbewirtschaftung in Wohngebieten: Ein Vergleich der Nachfrage und des erforderlichen Angebots in europäischen Städten (Orig. engl.: The adequacy of residential parking requirements: A comparison of demand and required supply in European cities)
Autoren |
L. Merten T. Kuhnimhof |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 5.13 Ruhender Verkehr (Parkflächen, Parkbauten) |
European Transport Research Review 16 (2024) Nr. 59, 15 S., 8 B, 1 T, zahlr. Q. − Online-Ressource: verfügbar unter: https://doi.org/10.1186/s12544-024-00682-w
In den meisten europäischen Städten gibt es Mindestanforderungen für das Parken in Wohngebieten, um die Anzahl der Stellplätze in neuen oder umgebauten Wohngebäuden zu regeln. Da Mindestparkanforderungen verschiedene negative Auswirkungen haben können, werden sie kontrovers diskutiert und in mehreren Städten auf der ganzen Welt zunehmend durch Höchstanforderungen ergänzt oder ersetzt. In dem Beitrag wird die Angemessenheit von Mindest- und Höchstparkanforderungen für Wohngebäude in zwölf mittelgroßen Städten in Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz untersucht. Durch die Berechnung der Anzahl der erforderlichen Parkplätze und den Vergleich dieses Angebots mit der geschätzten Parkplatznachfrage werden die Auswirkungen und möglichen Lenkungseffekte von Parkstandards bewertet. Die Autorin und der Autor der RWTH Aachen stützen die Schätzungen auf ein hypothetisches Szenario, in dem alle bestehenden Wohngebäude die Anforderungen erfüllen, und verwenden die Anzahl der registrierten Pkw als Ersatz für die Parkplatznachfrage in Wohngebieten. Die Ergebnisse zeigen große Unterschiede zwischen den Parkraumnormen der einzelnen Städte. In einigen Städten gelten Mindestanforderungen, die in großen, meist dicht besiedelten und zentral gelegenen Gebieten zu einem Parkraumangebot führen würden, das den aktuellen Parkraumbedarf übersteigt. Diese Anforderungen würden zu einem Überangebot an Parkplätzen am Wohnort von mehr als 50 % aller Einwohnerinnen und Einwohner führen, das in einigen Gebieten sogar den Parkbedarf um den Faktor 2 übersteigen würde. Im Gegensatz dazu gelten in anderen Städten recht strenge Anforderungen, die deutlich unter dem aktuellen Parkbedarf am Wohnort von 64 bis 81 % aller Einwohnerinnen und Einwohner liegen. Einige dieser restriktiven Städte ergänzen ihre Mindestparkanforderungen durch zusätzliche Maßnahmen, indem sie Höchstanforderungen durchsetzen, den Zugang zu Parkausweisen beschränken oder die Gesamtparkkapazität reduzieren. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse erörtern die Autoren die Angemessenheit der Parkanforderungen, die ihnen zugrunde liegenden Ziele und ihre möglichen Auswirkungen auf die künftige Stadtentwicklung.