Detailergebnis zu DOK-Nr. 81275
Die "fünfte Suburbanisierung“ – Perspektiven suburbaner Raumentwicklung in den 2020er-Jahren
Autoren |
S. Siedentop |
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Sachgebiete |
5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung) 5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung |
Raumforschung und Raumordnung 82 (2024) Nr. 5, S. 366-383, 2 B, zahlr. Q
Deutschland erlebt derzeit eine erneut anziehende Suburbanisierung und eine damit verbundene verstärkte Siedlungstätigkeit im näheren und weiteren Umfeld der Großstädte. Wie sich diese – nachfolgend als "fünfte Suburbanisierung“ in der Geschichte dieses Landes bezeichnete – Entwicklung im Spiegel früherer Phasen der intraregionalen Dekonzentration charakterisieren lässt, ist Gegenstand dieses Beitrags. Die vier historischen Referenzphasen verstehen sich nicht als klar voneinander abgrenzbare und aufeinander folgende Entwicklungen. Ihre Konzeptualisierung ist weniger zeitlich als vielmehr baulich-materiell, sozialräumlich, institutionell, kulturell, ökonomisch und politisch-diskursiv begründet. Es geht um jeweils phasentypische Eigenschaften gebauter Umwelten, um spezifische soziale und ökonomische Treiber, um dominante wohnungs- und planungspolitische Leitorientierungen, soziokulturelle Bedeutungen und Werte sowie um gesellschaftliche Einbettungen und Aushandlungsprozesse. Die suburbane Siedlungsentwicklung der 2020er-Jahre wird sich in einem sowohl sozioökomisch als auch institutionell veränderten Prozessfeld abspielen, wenngleich diesbezüglich noch wenig empirische Erkenntnisse vorliegen. Dementsprechend will der Beitrag auch zu einer Diskussion über neue Forschungsdesiderate und realistische Gestaltungsansprüche an die suburbane Raumentwicklung in den 2020er-Jahren aufrufen. Eine historische Kontextualisierung des gegenwärtigen Siedlungs- und Planungsgeschehens wird dabei als wesentlich angesehen.