Detailergebnis zu DOK-Nr. 81268
ALIVE − Unfälle von Lkw mit Radfahrer:innen − Bewertung des Vermeidungspotenzials unterschiedlicher Assistenzsysteme
Autoren |
H. Hoschopf E. Tomasch K. Ausserer J. Rieß |
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Sachgebiete |
1.4 Statistik (Straßen, Kfz, Unfälle) 5.5 Radverkehr, Radwege 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) 6.7.2 Verkehrsbeeinflussung außerorts, Verkehrsmanagement, Fahrerassistenzsysteme |
Wien: Österreichischer Verkehrssicherheitsfonds (VSF), 2024, 4 S. (VSF-kompakt 63 zum Forschungsband 96). - Online-Ressource: verfügbar unter: https://www.bmk.gv.at
Ungeschützte Verkehrsteilnehmende sind bei Unfällen mit Lkw-Beteiligung besonders gefährdet. Als ein Hauptgrund für Kollisionen zwischen Lkw und ungeschützten Verkehrsteilnehmenden sind oft komplexe Verkehrssituationen und das eingeschränkte Sichtfeld, so dass die ungeschützten Verkehrsteilnehmenden im toten Winkel vom Lkw-Personal übersehen werden. Von Assistenzsystemen, die den toten Winkel kontinuierlich überwachen, wird ein großes Potenzial zur Unfallvermeidung erwartet. Für die Studie wurde ein Methodenmix aus Fokusgruppen- und Einzelinterviews sowie Online-Fragebogen und Analyse von Unfalldaten der nationalen Statistik als auch Tiefenanalyse von Verkehrsunfällen der Unfalldatenbank CEDATU (Central Database for In-Depth Accident Study) gewählt. Aus einer Stichprobe an Lkw-Radverkehrsunfällen wurde die potenzielle Wirksamkeit eines warnenden beziehungsweise aktiv eingreifenden Assistenzsystems zur Unfallvermeidung durch eine Unfallsimulation bewertet. Der Großteil der Lkw-Lenkenden findet, dass Assistenzsysteme das Potenzial haben, Unfälle zu vermeiden und dass die Sicherheit für Radfahrende dadurch erhöht wird. Allerdings ist das Vertrauen in derartige Systeme im Vergleich dazu eher niedrig, insbesondere bei Lkw-Lenkenden ohne Assistenzsysteme. Mit zunehmendem Alter und Fahrerfahrung ist jedoch ein erhöhtes Vertrauen in ein solches System gegeben. Knapp 30 % der Lkw-Lenkenden ohne Assistenzsysteme würden gerne Assistenzsysteme in ihrem Lkw haben.