Detailergebnis zu DOK-Nr. 81506
Aktionsräume temporär Wohnender in deutschen Städten: Das Zusammenspiel von Alltagsorten und Wohlfühlorten
Autoren |
M. Willecke |
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Sachgebiete |
5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen |
Raumforschung und Raumordnung 82 (2024) Nr. 6, S. 488-501, 2 B, zahlr. Q
Zunehmende Mobilität, Individualisierung und Flexibilisierung des Lebens sowie zeitlich befristete Arbeitsverhältnisse führen zu Wohn- und Lebensarrangements, die nicht dauerhaft, sondern häufig temporär konzipiert sind. Der Alltag von temporär in Städten Wohnenden unterscheidet sich von dem der dauerhaft Wohnenden, da er mit begrenzten Aufenthalten sowie wechselnden An- und Abwesenheiten verbunden ist. Aktionsräume, verstanden als Summe aller Orte, die das Individuum bei seinen alltäglichen Tätigkeiten nutzt, bieten eine geeignete Möglichkeit, den Alltag temporär Wohnender zu erforschen. Im Beitrag werden mithilfe von narrativen Interviews und unter Verwendung einer kognitiven Karte die Aktionsräume temporär Wohnender in den zwei deutschen Stadtregionen Frankfurt am Main und Leipzig untersucht. Der Schwerpunkt der qualitativen Untersuchung liegt auf den Aktivitäten, Interaktionen und Beschränkungen, die mit den jeweiligen Alltagsorten verbunden sind. Darüber hinaus wird eine emotionale Komponente berücksichtigt, die als Wohlfühlorte konzeptualisiert wird und Einblicke in emotionale Verbundenheit gibt. Anhand einer Typisierung von Aktionsräumen temporär Wohnender wird deutlich, dass insbesondere Wohlfühlorte zukünftig besser erforscht werden sollten, da sie ein Gefühl von Zuhause in der Stadt maßgeblich mitbeeinflussen.