Detailergebnis zu DOK-Nr. 81511
Akzeptanz multimodaler Mobilität: Eine Studie in drei städtischen Quartieren
Autoren |
A. Graf |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr 5.5 Radverkehr, Radwege 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen |
Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden, XXII, 263 S., 33 B, zahlr. Q. − ISBN 978-3-658-46268-0. − Online-Ressource: verfügbar unter: https://doi.org/10.1007/978-3-658-46269-7
Die Dissertation "Akzeptanz multimodaler Mobilität – Eine Studie in drei städtischen Quartieren" knüpft an aktuelle Themen zur Transformation der Alltagsmobilität an. Die Forschung leistet einen Beitrag zur Frage, wie die öffentlichen Verkehrsmittel und das Fahrrad als Alternativen zum Auto gefördert werden können. Erstens wurde in der Arbeit untersucht, welche für multimodales Mobilitätsverhalten förderlichen oder hinderlichen Fähigkeiten multimodale Personen und monomodale Autofahrerinnen und Autofahrer haben und welche Restriktionen sie einschränken. Zweitens wurde die Rangordnung geprüft, die bestimmte Aspekte von Verkehrsmitteln in potenziellen Entscheidungssituationen zwischen dem Auto und den umweltverträglicheren Alternativen ÖV oder Fahrrad einnehmen. Drittens widmet sich die Arbeit auch der Frage, wie multimodales Mobilitätsverhalten in individuelle Quartierskontexte eingebettet ist. Um die Forschungsanliegen zu bearbeiten, werden Handlungstheorien und das Mobility-Konzept berücksichtigt und der Forschungsstand sozialwissenschaftlicher Mobilitätsforschung bezüglich raumstruktureller, sozialstruktureller und personenbezogener Merkmale aufgearbeitet. Die Arbeit stützt sich auf Auswertungen der Befragung "Mobilität in Bochum 2020", die in drei Bochumer Stadtteilen (Quartieren) stattgefunden hat. Ein besonderer Teil der Befragung sind zwei sogenannte Vignettenstudien, in denen mehrere Situationsmerkmale gleichzeitig getestet werden. Zudem werden 14 qualitative Interviews ausgewertet, die mit Teilnehmenden der Befragung geführt worden sind. Die wichtigsten Ergebnisse lauten: Die multimodalen Personen und die monomodalen Autofahrerinnen und Autofahrer unterscheiden sich in der Verfügbarkeit der Verkehrsmittel, den Einstellungen zu den Verkehrsmitteln und der Häufigkeit, mit der kurze Wege zurückgelegt werden. Die Analyse der Interviews hat zudem gezeigt, dass für die Nutzung des Fahrrads dessen Einschätzung als geeignetes Verkehrsmittel von zentraler Bedeutung ist. Häufig wird das Fahrrad von den monomodalen Pkw-Nutzenden nicht als Verkehrsmitteloption wahrgenommen, obwohl es material verfügbar ist. Sicherheit, Flexibilität und Umweltbewusstsein sind für beide Mobilitätsgruppen in ihrer Alltagsmobilität wichtig. Unterschiede ergeben sich darin, wie multimodale Personen und monomodale Pkw-Nutzende damit umgehen. Während multimodale Personen beispielsweise das Fahrrad oder den ÖV als umweltverträgliche Verkehrsmittel nutzen, gehen die monomodalen Pkw-Nutzenden lieber zu Fuß oder nutzen Elektroautos.