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Detailergebnis zu DOK-Nr. 81553

Zur inneren Standsicherheit von Gabionen – Großversuche & Bemessungsansätze

Autoren A. Herold
F. Heimbecher
Sachgebiete 7.5 Rutschungen, Erosion, Böschungssicherung, Stützmauern

Straße und Autobahn 76 (2025) Nr. 2, S. 111-117, 17 B, 12 Q

Die Bemessung und Nachweisführung bei Gabionenkonstruktionen erfordert grundsätzlich im Grenzzustand der Tragfähigkeit (ULS) den Nachweis der "inneren" Standsicherheit. Was genau unter diesem Nachweis zu verstehen ist und wie dieser zu führen ist, wird sowohl in der Fachliteratur als auch in der Praxis unterschiedlich betrachtet. In Ermangelung zutreffender Berechnungsmodelle wird hier in der Praxis entweder der Nachweis nicht oder über Näherungsbetrachtungen ein mehr oder weniger zutreffender "Nachweis“ geführt [1]. Gemäß DIN EN 1997 ist ferner der Nachweis im Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit (SLS) für derartige Konstruktionen zu erbringen. Auch hier existieren bislang keine allgemein anerkannten Berechnungsansätze. Da es sich bei Gabionenkonstruktionen um nachhaltige und wirtschaftlich sehr vorteilhafte Bauwerke handelt, rückt die Suche nach einer Bemessungskonzeption für die "innere Standsicherheit" immer mehr in den Fokus. Auf der Basis von zahlreichen Großversuchen im Maßstab 1:1 wurden an den Versuchseinrichtungen der FH Münster das Verformungs- und das Tragverhalten von Gabionenkonstruktionen untersucht. Diese stellen die Basis für den ermittelten Ansatz einer realitätsnahen berechnungstechnischen Abbildung des Lastabtragungs- und Verformungsverhaltens einer Gabionenkonstruktion dar. Hierbei kommen unterschiedliche Methoden, wie DGM oder Grenzgleichgewichtsmethoden (Lower/Upper Bound) zum Einsatz. Aus den Ergebnissen wurde ein vereinfacher Bemessungsansatz für den Nachweis der inneren Standsicherheit im Grenzzustand der Tragfähigkeit und der Gebrauchstauglichkeit (ULS/SLS) für zukünftige Gabionenkonstruktionen entwickelt.