Detailergebnis zu DOK-Nr. 81536
Die urbane Mobilitätswende messbar machen? Konzeption und Anwendung eines Mobilitätswendeindex am Beispiel der Städte Darmstadt, Frankfurt und Wiesbaden
Autoren |
J. Bücher J. Aertker C. Neumann T. Klinger M. Lanzendorf |
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Sachgebiete |
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen 5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft |
Raumforschung und Raumordnung 82 (2024) Nr. 6, S. 455-470, 1 B, 5 T, zahlr. Q
Der Beitrag diskutiert einen auf der Grundlage des Konzepts der Mobilitätskulturen entwickelten Index zur Messung der sozialökologischen Transformation urbaner Mobilität, auch als Mobilitätswende bezeichnet. Damit soll es kommunaler Politik und Planung möglich werden, Fortschritte bei der Umsetzung der Mobilitätswende quantitativ zu messen. Besonderheit des entwickelten Mobilitätswendeindex ist die Berücksichtigung objektiver und subjektiver Daten sowie das Ziel, möglichst viele frei verfügbare Daten einzubeziehen. In Workshops mit Expertinnen und Experten aus kommunaler Statistik und Verkehrsplanung wurde der Index hinsichtlich der Anwendbarkeit sowie der Verfügbarkeit weiterer Daten diskutiert. Schließlich entstand ein Set von 78 Messindikatoren und 16 Kernindikatoren zur Berechnung des Mobilitätswendeindex. Dieser wurde dann für drei Städte (Darmstadt, Frankfurt am Main, Wiesbaden), berechnet und mit den Expertinnen und Experten kritisch diskutiert. Im Ergebnis zeigt sich das Potenzial des Mobilitätswendeindex für die Analyse von Veränderungen der Mobilitätskultur in Städten. Zugleich wurde deutlich, dass überwiegend solche Daten vorliegen, die auf die Gebaute Umwelt und das Verkehrsverhalten schließen lassen, während für die Verkehrspolitik und -planung sowie für Diskurse und Kommunikation Daten fehlen. Neben der Notwendigkeit, solche Daten vermehrt zu erheben, sollte auch zukünftig verstärkt die Aussagekraft und Bedeutung der vorhandenen Datensätze und Indikatoren zur Governance von Verkehr und Mobilität hinterfragt werden.