Detailergebnis zu DOK-Nr. 81583
Das Deutschlandticket als wohlfahrtsökonomisches Projekt – Ansatz für neue Finanzierungsmöglichkeiten?
Autoren |
O. Mietzsch |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Infrastrukturrecht 22 (2025) Nr. 2, S. 28-30, 12 Q
Das Deutschlandticket ist seit über eineinhalb Jahren am Markt und erfreut sich wachsenden Zuspruchs. Trotz oder gerade wegen seiner Beliebtheit stellt das Deutschlandticket die Verkehrsunternehmen, deren häufig kommunalen Eigentümer sowie die Verkehrsverbünde und Tariforganisationen vor große finanzielle Herausforderungen. Der Grund liegt in dem gegenüber vielen bisherigen Tarifprodukten deutlich niedrigeren Preis für ein zudem in seiner Reichweite bundesweit und einfach nutzbares Deutschlandticket. Vor diesem Hintergrund haben die Verkehrsminister und -senatoren der Länder eine Preisanhebung zum 1.1.2025 beschlossen. Ob damit die Finanzierungsprobleme des Deutschlandtickets endgültig gelöst sind, erscheint angesichts der unklaren Zukunft der von Bund und Ländern gewährten Ausgleichsmittel zur Verlustabdeckung mehr als fraglich. Vor allem aber besteht die Gefahr, die wohlfahrtsökonomischen Aspekte des Deutschlandtickets und die sich daraus ergebenden Chancen für neue Finanzierungsmöglichkeiten des ÖPNV aus dem Blick zu verlieren. Das Deutschlandticket erfreut sich einer steigenden Beliebtheit. Im Herbst 2024 (September 2024) besaßen bereits 14,3 Mio. Menschen zumindest zeitweise ein Deutschlandticket, gegenüber rund 9 Mio. Deutschlandtickets bei Einführung im Mai 2023. Demgegenüber stehen allerdings sinkende Einnahmen der Verkehrsunternehmen beziehungsweise Tariforganisationen und Verkehrsverbünde aus dem Verkauf des gegenüber vielen Bestandsabonnements deutlich reduzierten Ausgabepreises.