Detailergebnis zu DOK-Nr. 81651
Auswirkungen baulicher Maßnahmen auf die Luftqualität - Eine Fallstudie aus Ludwigsburg
Autoren |
M. Knobloch M. Golder |
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Sachgebiete |
6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz 5.11 Knotenpunkte 0.3 Tagungen, Ausstellungen |
Kolloquium Luftqualität an Straßen 2025, 11. und 12. März 2025, Bergisch Gladbach. Köln: FGSV Verlag, 2025 (FGSV 002/142) S. 22-35, 9 B, 1 T
In der Stadt Ludwigsburg führt die stark befahrene Bundestrasse B 27 neben einer hohen Lärmbelastung zu sehr hohen NO2-Immissionen. In 2020 wurde der nach der 39. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Verordnung über Luftqualitätsstandards und Emissionshöchstmengen - 39. BImSchV) geltende Grenzwert von 40 µgr/m³ NO2, mit 47 µgr/m³ deutlich überschritten. Bereits 2006 wurde für die Stadt Ludwigsburg aufgrund der Belastungen vom zuständigen Regierungspräsidium Stuttgart ein Luftreinhalteplan aufgestellt, der 2012 und 2019 fortgeschrieben worden ist. Die Stadt Ludwigsburg hat Maßnahmen ergriffen, um ihr Messnetz zu verdichten, in dem Bestreben tiefere Einblicke in die Luftqualität der Stadt und der Exposition ihrer Bürger zu bekommen. Dieses Vorhaben wurde durch im Rahmen des Sofortprogramms "Saubere Luft 2017 - 2020" des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert. Hierfür wurde ein Netzwerk aus zehn Messstationen aufgebaut. Diese sind mit elektrochemischen Sensoren ausgestattet. Die Vorteile dieser Stationen liegen darin, dass sie um Größenordnungen günstiger in der Anschaffung als konventionelle Messgeräte sind und erheblich kleinere Bauformate erlauben. Kalibriert werden diese Geräte anhand der Daten der vorhandenen behördlichen Messstationen. Die Daten wurden um Rahmen einer Bachelorarbeit ausgearbeitet. Die Arbeit widmete sich der Analyse der Messdaten, die in den letzten 2 Jahren in Ludwigsburg gesammelt wurden. Die Messstationen, ausgestattet mit elektrochemischen Sensoren zur Erfassung von Stickstoffdioxid (NO2), Kohlenmonoxid (CO), Ozon (O3) sowie Sensoren zum erfassen von Feinstaub (PM), Luftdruck, Temperatur und Luftfeuchtigkeit, bieten eine facettenreiche Momentaufnahme der Luftqualität. Insbesondere interessiert die Möglichkeit aus diesen Daten, in Verbindung mit Verkehrsdaten, Erkenntnisse abzuleiten, die direkte Implikationen für städtische Verkehrsplanungs- und Umweltschutzmaßnahmen haben. Ein Fokus liegt auf der Untersuchung konkreter städtischer Interventionen, wie beispielsweise dem Umbau einer Kreuzung mit Ampelregelung in einen Kreisverkehr. Die Frage, wie sich solche Veränderungen auf die Emissionen der genannten Luftschadstoffe auswirken, steht dabei im Zentrum der Untersuchung. Vorweggenommen werden kann an dieser Stelle, dass eine Verflüssigung des Verkehrs eine Reduktion der Emissionen bewirkt.