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Detailergebnis zu DOK-Nr. 81598

Potenziale der Nachhaltigkeit und deren Erschließung

Autoren M. Sulzbach
G. Golkowski
Sachgebiete 0.16 Klimaschutz, Nachhaltige Entwicklung, Ressourcenschonung, Lebenszyklusbetrachtung, Ökobilanz
5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen)

Straße und Autobahn 76 (2025) Nr. 3, S. 171-178, 6 B, 4 T, zahlr. Q

Der voranschreitende Klimawandel und die weiter zunehmende Rohstoffknappheit zeigen deutlich, wie wichtig ein nachhaltiger Wandel ist. Dieser Wandel muss auch im Straßenbau vorangetrieben werden. Allerdings ist es schwierig, eine Entwicklung einzuschlagen, wenn nicht bekannt ist, welcher Weg der beste ist. Die umfassende Bilanzierung von Treibhausgasemissionen, Ressourcen- und Energieverbräuchen gibt hierbei eine wichtige Entscheidungshilfe. Die größten Nachhaltigkeitspotenziale sollten, falls möglich, auch als Erstes angegangen werden, während sehr kleine Faktoren erst zu einem späteren Zeitpunkt oder gar nicht bearbeitet werden müssen. Eine Grundlage stellen europäische und deutsche Regelwerke und Normen dar. Sie bilden das Gerüst einer Nachhaltigkeitsbilanzierung, müssen aber für den Straßenbau angepasst werden. Innerhalb eines vom BMDV beauftragten Forschungsprojekts wurden, in engem Austausch mit Vertretern aus Industrie, Forschung und Verwaltung, Annahmen zu Baustoffen, Transporten und Lebenszyklen für die betrachteten Bauweisen festgelegt, so dass unterschiedliche Szenarien betrachtet werden konnten. Hier wurde auch ein Berechnungs-Tool erstellt, welches im Folgenden für weitere Berechnungen durch die Bundesanstalt für Straßen- und Verkehrswesen (BASt) genutzt wurde. Dabei wurden die größten Hebel für die Nachhaltigkeit bestimmt. Als Ergebnis konnten die Nutzungsdauern der einzelnen Schichten, die genutzten Energieträger und die Transportweiten als größte Einflussfaktoren identifiziert werden. Um darüber hinaus die Sicht der handelnden Akteure zu erfahren, wurde in 2024 durch die BASt ein Diskussionsforum veranstaltet, in dem Maßnahmen zur CO2-Reduktion im Straßenbau diskutiert wurden. Dabei wurden die bereits beschriebenen Einflussfaktoren weitestgehend bestätigt und um weitere Faktoren ergänzt. Die Arbeiten im Bereich der Nachhaltigkeit sind aber noch bei Weitem nicht abgeschlossen. Es werden neue Forschungsprojekte angestoßen und Hinweispapiere erstellt. Die politischen Voraussetzungen werden sich weiter ändern, die Datengrundlagen werden sich ändern, die Zielsetzungen werden sich ändern. All' das führt dazu, dass der Straßenbau beim Thema Nachhaltigkeit sprichwörtlich noch eine lange, kurvenreiche Fahrt vor sich hat.