Detailergebnis zu DOK-Nr. 81585
Methoden der Verkehrsbefragung Norm VSS 40 003 (Forschungsprojekt VSS_2022_111)
| Autoren |
U. Haefeli T. Arnold J. Gubser J. Bubenhofer S. Thomann T. Ohnmacht N. Balthasar |
|---|---|
| Sachgebiete |
0.5 Patentwesen, Normen, Regelwerke 0.8 Forschung und Entwicklung 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen |
Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2024, 105 S., zahlr. B, T, Q, Anhänge (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 1778). - Online Ressource: Zugriff über: http://www.mobilityplatform.ch
Der Bericht stellt die Grundlagen für die Erarbeitung der schweizerischen Norm "VSS 40 003: Befragungen" zusammen. Er stützt sich vor allem auf zwei Pfeiler: Erstens auf eine Literaturanalyse zum Stand des Wissens auf nationaler und internationaler Ebene und zweitens auf eine Befragung von Akteuren der Praxis zu Verkehrsbefragungen und zu den diesbezüglichen Bedürfnissen der Praxis in der Schweiz. Die wissenschaftliche Debatte macht deutlich, dass das Methodenangebot im Bereich der Verkehrserhebungen im Zuge der Digitalisierung durch neue Datenwelten und durch weitere Möglichkeiten, beispielsweise Tracking-Erhebungen mit einer Smartphone-App, deutlich differenzierter geworden ist. Gleichzeitig gilt es hervorzuheben, dass es in den letzten Jahren verschiedene Veränderungen in Bereichen des Erkenntnisinteresses gegeben hat, die eine höhere Granularität bei Daten von Verkehrserhebungen notwendig machen. Beispielsweise erfordert die Diskussion zu Schnittstellen im Zuge der Leihmobilität (Mobility as- a-Service [MaaS]) eine Erfassung der Verkehrsteilnahme in einem erhöhten, verkehrsmittelverfeinerten Detaillierungsgrad (Etappen anstatt Wegen, Routen statt Start- und Zielorten usw.). Gleichzeitig werden als Folge der verschiedenen Angebote eines digitalen Feldzugangs weniger häufig schriftliche Umfragen durchgeführt. Die schnelle Datengewinnung online geht allerdings zurzeit oft zu Lasten der Qualität von repräsentativen Stichproben. Um die Zielgruppe der Norm genauer charakterisieren zu können und um die Norm den Bedürfnissen der Nutzenden anzupassen, wurde eine Online-Befragung durchgeführt, die durch vertiefende Interviews ergänzt wurde. Dabei wurden Personen, die Verkehrsbefragungen in Auftrag geben/nutzen/durchführen, zu Organisationsspezifika, zu durchgeführten Verkehrsbefragungen, zur allfälligen Nutzung der Norm und zu Anforderungen an die Norm befragt. Auf Basis all dieser Grundlagen wurde eine Reihe von Schlussfolgerungen für die Inhalte der VSS-Norm 40 003 zu Verkehrsbefragungen formuliert: Die Norm soll praxisnah ausgestaltet werden. In der Praxis dominieren heute eher kleine Projekte zu sehr vielfältigen, teilweise auch sehr traditionellen Erkenntnisinteressen. Wer sehr etablierte oder große Erhebungen durchführt, wie etwa den Mikrozensus Mobilität und Verkehr (MZMV), wird die Norm dagegen weniger brauchen. Die Norm sollte das gesamten Methodenspektrum abbilden – von den traditionellen bis zu den neuen Methoden. Der Stellenwert von Methodenkombinationen ist hoch. Quantitative und qualitative Ansätze sind als prinzipiell gleichwertig darzustellen. Im Abschnitt III im Anhang finden sich in spezifischen Methodenblättern einige zentrale Ansätze vertieft beschrieben und mit praxisnahen Hinweisen erläutert.