Detailergebnis zu DOK-Nr. 81730
Das Erbe von Mobilfalt – Projektziele und Ausgestaltung des neuartigen Verkehrsangebots
| Autoren |
H. Benz J. Kepper M. Lometsch C. Sommer |
|---|---|
| Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr 0.11 Daten (EDV, IT, Internetanwendungen und Verkehrsdaten) |
Nahverkehr 43 (2025) Nr. 4, S. 38-44, 1 B, 1 T, 12 Q
Der Nordhessische Verkehrsverbund (NVV) hat mit dem Projekt "Mobilfalt" den deutschlandweit ersten Pilotbetrieb zur vollständigen Integration eines Ridesharing-Systems mit Mobilitätsgarantie in den ÖPNV durchgeführt. Das Projekt wurde von Anfang an durch zahlreiche und umfangreiche Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen unterstützt. Fahrtwünsche auf ausgewählten ÖPNV-Strecken und zu bestimmten Zeiten konnten per App angemeldet werden und Privatfahrende konnten Fahrten bei einer Kostenbeteiligung des NVV von 30 Cent/km ebenfalls per App anbieten oder übernehmen. Falls kein privates Fahrtangebot vorlag, wurde ein Fahrtwunsch von einem Taxi auf Kosten des NVV erfüllt (Mobilitätsgarantie). Trotz eines in ländlichen Räumen eher geringen Ridesharing-Potenzials konnten Anteile von Ridesharing-Fahrten in einer Größenordnung von 10 bis 15 % erreicht werden. Im Verlaufe des Projekts wurden verschiedene Zielkonflikte erkannt, an deren Beseitigung permanent gearbeitet wurde. Im Ergebnis konnte gezeigt werden, dass bei einem Privatfahrtenanteil von mehr als rund 5 % der Zuschussbedarf für Mitnahmesysteme mit Rückfallebene geringer als für einen Bedarfslinienverkehr ist, wobei allerdings der notwendige Privatfahrtenanteil durch hohe Kosten zur Gewinnung der Privatfahrten auch deutlich ansteigen kann.