Zurück Vor

Detailergebnis zu DOK-Nr. 81782

Lenkungswirkung von Endenergiepreisen im Verkehrssektor: Eine Analyse ausgewählter Politikinstrumente mit dem Verkehrs- und Emissionsmodell TEMPS (Teilbericht) – Forschungskennzahl 3720 43 101 0, FB001618

Autoren K. Kreye
I. Steinbach
Sachgebiete 0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft
0.8 Forschung und Entwicklung
6.10 Energieverbrauch, Elektromobilität

Dessau-Roßlau: Umweltbundesamt (UBA), 2025, 62 S., 15 B, 21 T, zahlr. Q, (Umweltbundesamt, Climate Change 17/2025). - Online-Ressource: verfügbar unter: https://www.umweltbundesamt.de/publikationen

Der Verkehrssektor konnte die im Gesetz definierten Emissionsziele nicht einhalten und wird aller Voraussicht nach das Ziel der Treibhausgasneutralität 2045 ohne weiteres politisches Handeln verfehlen. Es besteht akuter klimapolitischer Handlungsbedarf geeignete zusätzliche Klimaschutzinstrumente auf den Weg zu bringen oder auch bereits bestehende Instrumente anzupassen. Die Studie fokussiert auf die Lenkungswirkung staatlich bestimmter Energiepreisbestandteile wie die Energie- oder Stromsteuer oder den CO2-Preis. Mithilfe des am Öko-Institut entwickelten Modells TEMPS (Transport Emissions and Policy Scenarios) werden in Szenarien vier verschiedene alternative Ausgestaltungen staatlich bestimmter Energiepreisbestandteile hinsichtlich ihrer Lenkungswirkung untersucht. Ziel der Analyse war es, die verschiedenen Ausgestaltungsmöglichkeiten hinsichtlich der Wirkung auf Verkehrsnachfrage und Verlagerung, Neuzulassungsstruktur und Treibhausgasemissionen miteinander zu vergleichen und so die klimapolitische Lenkungswirkung von CO2- und Energiepreisen besser verstehen und einordnen zu können. Die Ergebnisse zeigen, dass die deutliche Erhöhung der CO2- beziehungsweise der Energiepreise in keiner der untersuchten Szenarien ausreicht, um die nationalen sektorspezifischen Klimaschutzziele bis 2030 oder die Klimaneutralität 2045 zu realisieren. Ergänzende Sensitivitätsanalysen zeigen, dass eine schnellere Elektrifizierung des Pkw-Bestands mittels eines beim Pkw-Kauf wirkenden Malus deutlich beschleunigt werden kann. Damit wird die Antriebswahl stärker beeinflusst als durch direkte Erhöhung der Preise für fossile Kraftstoffe. Die Erhöhung des CO2-Preises oder die Anpassung der Energiebesteuerung wirken hingegen mittelfristig vor allem auf die Verkehrsverlagerung und -vermeidung, insbesondere im Personenverkehr. Die (moderate) Anpassung der Stromsteuer hat von allen Szenarien und Sensitivitäten die kleinste Minderungswirkung.