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Detailergebnis zu DOK-Nr. 81961

Optimierte Ressourcenverwendung − Nutzbarmachung von teer-/pechhaltigem Straßenaufbruch

Autoren M. Franke
T. Fehn
Sachgebiete 9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe

Asphaltstraßentagung 2025: Vorträge der Tagung der Arbeitsgruppe "Asphaltbauweisen", 21./22. Mai 2025, Baden-Baden. Köln: FGSV Verlag, 2025, USB-Stick (Schriftenreihe der Arbeitsgruppe "Asphaltbauweisen" (FGSV, Köln); 47) (FGSV A 47) 12 S., 8 B, 12 Q

In deutschen Straßen sind schätzungsweise rund eine Milliarde Tonnen teerhaltiges Material verbaut, von denen jährlich etwa 2,5 Millionen Tonnen zurückgebaut werden. Aufgrund des Gehalts an polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) ist eine Wiederverwendung oft nicht möglich. Derzeit wird das Material entweder deponiert oder einer thermischen Behandlung unterzogen. Letztere führt jedoch zu einem Qualitätsverlust der Mineralstoffe, verursacht hohe CO2-Emissionen und trägt zum Ressourcenverbrauch bei. Zudem wird dieses Verfahren bislang ausschließlich in den Niederlanden durchgeführt. Das INNO-TEER-Verfahren verfolgt das Ziel, einen neu entwickelten Niedrigtemperaturprozess (~400 °C) im industriellen Maßstab umzusetzen. Dieser ermöglicht eine sichere Entfernung der PAK unter milden Bedingungen, ohne die Materialqualität zu beeinträchtigen. Dadurch sollen der logistische Aufwand und die CO2-Emissionen reduziert sowie eine Wertschöpfung innerhalb Deutschlands ermöglicht werden. Das zurückgewonnene Material kann direkt in einem Asphaltmischwerk wieder eingesetzt werden. Vor diesem Hintergrund haben Fraunhofer UMSICHT und der Anlagenhersteller Grenzebach BSH gemeinsam eine Pilotanlage mit einer Kapazität von 500 kg/h entwickelt und am Fraunhofer Standort aufgebaut. Diese Anlage dient dazu, erste Skalierungsparameter zu ermitteln, um den Bau einer Demonstrationsanlage mit einer Leistung von etwa 60 - 80.000 t/a vorzubereiten, welche von der Firma Grenzebach konstruiert und aufgebaut werden soll.