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Detailergebnis zu DOK-Nr. 81784

Bewertung von verkehrsarmen Stadtvierteln und Skaleneffekte: Die Pariser Fallstudie (Orig. engl.: Evaluation of low-traffic neighborhoods and scale effects: The Paris case study)

Autoren B. Yin
A.O. Diallo
T. Seregina
N. Coulombel
L. Liu
Sachgebiete 0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft
5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen)
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle

Transportation Research Record (TRR): Journal of the Transportation Research Board Vol. 2678, H. 1, 2024, S. 88-101, 10 B, 2 T, zahlr. Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: https://journals.sagepub.com/home/trr

In dem Beitrag französischer Hochschulen werden die sozioökonomischen Auswirkungen der Politik der Fahrbeschränkungszonen in der Region Paris mit Hilfe der Multi-Agenten-Verkehrssimulation MATSim untersucht. Basierend auf einer früheren Arbeit, in der eine erste Instanziierung des Mobilitätsmodells für die Region Paris kalibriert wurde, wurde es um die Modellierung und Simulation von zwei Formen der Intermodalität erweitert: Park-and-Walk und Park-and-Ride. Nach einer Neukalibrierung des Modells wurden zwei politische Szenarien mit unterschiedlichen Ausmaßen der Sperrzone anhand von Indikatoren für Mobilität, Verkehrsemissionen und soziale Kosten bewertet. Die Analyse legt ein besonderes Augenmerk darauf, wie Verkehrsverlagerung und Emissionen räumlich variieren, d. h. innerhalb und außerhalb der Sperrzone. Die Autoren kommen zu dem Ergebnis, dass das kleinräumige Szenario mit einer auf das Pariser Zentrum begrenzten Beschränkungszone zu einer sehr begrenzten Verkehrsverlagerung führt, während das großräumigere Szenario, das ganz Paris umfasst, deutlich mehr Fahrten (etwa 1,4 % der gesamten Fahrten) vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel und andere Verkehrsträger verlagert. In beiden Szenarien gehen die Verkehrsemissionen in der Beschränkungszone und ihrer näheren Umgebung zurück. Außerhalb der Sperrzone steigen die Emissionen im kleinräumigen Szenario an, während sie im großräumigen Szenario abnehmen. Diese Unterschiede sind auf Verkehrsumlenkungs-, Verkehrsverlagerungs- und Rebound-Effekte zurückzuführen, die je nach Ausmaß der Beschränkungszone unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Die Fahrbeschränkungen führen in beiden Szenarien auch zu einem Anstieg der sozialen Kosten um etwa 10 %. Dies impliziert letztlich einen Kompromiss zwischen der Verringerung der Emissionen und der Erhöhung der Nutzendenkosten, wobei das Szenario mit groß angelegten Maßnahmen eine wesentlich größere Effizienz (größere Verringerung bei gleichen Kosten) aufweist.